05.07.2023 - München
Einen Experimentierrahmen für neue Baustoffe, Bauweisen und Energiekonzepte fordert das Bündnis ‚Sustainable Bavaria‘ von der Politik. So können wichtige Innovationen entstehen, mit denen deutsche Ingenieurskunst einen internationalen Spitzenrang einnimmt. Zu ‚Sustainable Bavaria‘ haben sich wichtige Player der bayerischen Baubranche zusammengeschlossen, um gemeinsam die digitale und ökologische Transformation der Branche voranzubringen.
„Das Bauwesen war immer geprägt durch Innovationen“, sagt Dr.-Ing. Markus Hennecke, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und Leiter einer Arbeitsgruppe von ‚Sustainable Bavaria‘. „Angesichts der Tatsache, dass das Abfallaufkommen der Baubranche und ihr CO2-Ausstoss viel zu hoch sind, benötigen wir dringend Innovationsschübe. Diese Innovationsschübe gelingen aber nur, wenn die Politik notwendige Rahmenbedingungen wie Reallabore schafft und die Gesellschaft die Innovationen akzeptiert“, so Hennecke weiter.
Sichtbare Veränderungen gibt es bereits. „Zirkuläres Bauen, das Wiedereinsetzen von Baustoffen im Zuge einer Kreislaufwirtschaft und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe wie Holz, Stroh oder Lehm sind Beispiele für neue Ansätze im Baubereich. Die Baubranche hat sehr viele kreative Köpfe, die uns voranbringen“, führt Hennecke aus.
Um unsere heimische Bauwirtschaft international wettbewerbsfähig zu machen und gleichzeitig die Klimaauswirkungen des Bauens massiv zu verringern, brauchen wir die Möglichkeit des experimentellen Bauens wie es beispielsweise der aktuell diskutierte Gebäudetyp E vorsieht. Diesen Spielraum muss die Politik schaffen. Und es muss eine neue Fehler- und Förderkultur etabliert werden, die die Chancen des Experimentierens erkennt. Dann werden wir massive Innovationsschübe bekommen“, ist sich Dr.-Ing. Markus Hennecke sicher.
Mit dem Gebäudetyp E soll es zunächst einer fachkundigen Bauherrschaft ermöglicht werden, durch innovative und individuelle Planung nachhaltige Gebäude einfach und kostengünstig zu bauen. Der Verzicht auf nicht-sicherheitsrelevante Normen kann ein sehr wichtiger Baustein sein auf dem Weg zur ökologischen und bezahlbaren Bauwende.
In einem breiten Verbund haben die wichtigsten Player der Branche einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der am 13. September 2022 an den Bayerischen Bauminister Christian Bernreiter übergeben wurde und seitdem fortlaufend auch in anderen Ministerien und bei Treffen mit den Landtagsfraktionen vorgestellt wird.
Alle Infos auch unter:
Nachdem
das bayerische Bauministerium die Unterstützung bei der Umsetzung
der von "Sustainable Bavaria" vorgeschlagenen Maßnahmen zugesagt hat, waren die Bündnispartner am 18. April bei Wirtschaftsminister
Hubert Aiwanger zu Gast. Einen Tag später, am 19. April, gab es ein Gespräch der Bündnispartner von "Sustainable Bavaris" mit Umweltminister
Thorsten Glauber, um auch hier weitere Anknüpfungspunkte für die Transformation
der Bauwirtschaft in Bayern herauszuarbeiten.
An dem Runden Tisch „Beschleunigte digitale und ökologische Transformation der Bauwirtschaft in Bayern“ beteiligen sich die folgenden Partner:
Weitere Expertinnen und Experten:
Sustainable Bavaria: Forderungen zur digitalen und ökologischen Transformation der Bauwirtschaft in Bayern
Sustainable Bavaria: Folder - Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Forderungspapiere 1 bis 6
Pressemitteilung Übergabe Forderungen an Bauminister Bernreiter
Pressemitteilung Forderung Sustainable Bavaria nach Digitalisierung der Baubranche
Pressemitteilung Forderung Sustainable Bavaria nach Bepreisung von Klimaauswirkungen
Pressemitteilung Forderung Sustainable Bavaria nach Experimentierrahmen für bauliche Innovationen
Pressefoto 1 - Gruppenbild - 3,8 MB © StMB
Pressefoto 2 - Gesprächsrunde - 4,4 MB © StMB
Quelle: Bündnis Bayerische Bauwirtschaft / Bayerische Ingenieurekammer-Bau, Fotos: STMB, Tobias Hase
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