27.10.2025 - Berlin / Sengenthal
Das Startup ecoLocked, Entwickler innovativer und nachhaltiger Betonzuschläge und das Bauunternehmen Max Bögl haben in einer strategischen Partnerschaft ein wegweisendes Projekt in einem Bauvorhaben (“Baufabrik”) in Tauernfeld realisiert. Im Zentrum des Projekts stand ein CO₂-negatives Baumaterial, bestehend aus gebundenem Kohlenstoff aus lokalen Biomasserückständen. Ziel war es, zu demonstrieren, dass durch den Einsatz dieses Materials Kohlenstoff dauerhaft und ohne Reduktion von Qualität, Verarbeitbarkeit oder Dauerhaftigkeit im Gebäude gespeichert werden kann.
Max Bögl engagiert sich seit Jahren intensiv für nachhaltige Bauweisen und die Erprobung zukunftsweisender Materialien. ecoLocked verfolgt das Ziel, Gebäude in dauerhafte Kohlenstoffsenken zu verwandeln.
Im Rahmen des internen Bauvorhabens “Baufabrik” kam ein innovativer Beton, basierend auf einem CEM III/A-Zement zum Einsatz, der durch seinen reduzierten Klinkeranteil bereits CO₂-reduziert war. Doch dabei blieb es nicht: Zusätzlich wurden insgesamt etwas über 7 Tonnen ecoLocked Materials (eLM Zero) in knapp 135 m³ Beton eingebracht – was einer Reduzierung von 15 Tonnen CO₂-Äquivalent entspricht. Das Ergebnis: Ein Beton, der ein Treibhausgaspotenzial von 0,0 kg CO₂e aufwies.
Neben den enormen Potenzialen für die Nachhaltigkeit sollte das Vorhaben auch technische und qualitätsrelevante Erkenntnisse im Beton liefern. Ziel war es, die Leistungsfähigkeit und Praxistauglichkeit von eLM unter realen Bedingungen zu beweisen, und darüber hinaus die Verbesserung technischer Eigenschaften im Beton durch den Einsatz des Materials herauszufinden.
Der Einbau der Ortbetonplatte erfolgte im August 2025 und zeigte auf, das eLM beispielsweise durchaus positive Auswirkungen auf die Gewichtsreduktion des Betons hatte. Der Frischbeton hatte zudem eine hervorragende Entmischungsstabilität und ein sehr gutes Fließverhalten.
Für ecoLocked ist dieses
Projekt von großer Bedeutung. Ziel ist es, künftig auch tragende Bauteile mit
CO₂-negativen Materialien
umzusetzen. Der erste große Meilenstein war vor Kurzem die erfolgreiche
CE-Kennzeichnung als Pigment gemäß EN 12878, wodurch eLM in einer breiteren
Palette von Betonprodukten eingesetzt werden kann – einschließlich tragender
und struktureller Anwendungen. Mittelfristig wird ebenfalls eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung (abZ) angestrebt, die das Einsatzgebiet im Beton
noch größer macht.
Hoang Anh Nguyen, Chief Growth Officer bei ecoLocked: „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, dass Innovationsbereitschaft und ein partnerschaftliches Miteinander entscheidende Erfolgsfaktoren für ambitionierte Vorhaben im nachhaltigen Bauen sind. Für uns bei ecoLocked ist es ein klares Signal an die Bau- und Immobilienbranche: CO₂-negative Materialien sind nicht nur technisch umsetzbar, sondern bieten enorme Potenziale als aktive Kohlenstoffsenken in Immobilien- und Bauprojekten. Es ist an der Zeit, sich mit diesen Lösungen auseinanderzusetzen.“
Dr. Florian Hüller, Leiter
Materialtechnologie F&E bei Max Bögl, erklärt: „Im Einklang mit unserer
Strategie als Technologie- und Innovationsführer haben wir bei diesem Projekt
die maximal technisch realisierbare Einsatzmenge von Biokohle ausgeschöpft.
Nach unserer Meinung geht der Einsatz von eLM weit über die CO₂-Bindung hinaus. Wir
sind überzeugt, dass ihre Zugabe auch die technischen Eigenschaften, wie
Dauerhaftigkeit, Brandbeständigkeit und Schwindverhalten des Betons deutlich
verbessern kann. Mit den großformatigen Prototypen in Tauernfeld, bei dem
insgesamt 135 m³ Beton verarbeitet wurden, haben wir wertvolle Erkenntnisse zur
Rezepturentwicklung und zur praktischen Umsetzung, etwa hinsichtlich des
Pumpverhaltens gesammelt. Dies hilft uns weiter, um auch in Zukunft weitere
Projekte zu anzugehen.”
Im Rahmen einer Innovationspartnerschaft hat Max Bögl die Ortbetonplatten für die Baufabrik in Tauernfeld unter Verwendung von ecoLocked Materials® erstellt. Durch den Einsatz von CEM III/A, einem stark klinkerreduzierten Zement, im Mischungsdesign konnte der CO₂-Fußabdruck des Betons bereits deutlich gesenkt werden. Dieser Effekt wurde zusätzlich durch die Zugabe von über 7 Tonnen eLM Zero in 135 m³ Beton verstärkt, wodurch 15 Tonnen atmosphärischer Kohlenstoff dauerhaft gebunden und ein CO₂-neutraler Beton erzeugt wurden – bei gleichzeitig hervorragender Verarbeitbarkeit, Dauerhaftigkeit und technischer Leistungsfähigkeit.
Neben der Kohlenstoffspeicherung lieferte das Projekt wertvolle Erkenntnisse zu den technischen Vorteilen von eLM, darunter eine Gewichtsreduktion des Betons, exzellentes Fließverhalten und hohe Stabilität gegen Entmischung. Der Einbau der Ortbetonplatte im August 2025 demonstrierte die Praxistauglichkeit von CO₂-neutralem Beton unter realen Bau-Bedingungen.
Diese Zusammenarbeit verdeutlicht das Potenzial von Innovation und partnerschaftlicher Zusammenarbeit, um die Bauindustrie zu transformieren. Durch die Integration von CO₂-negativen Materialien ebnen Max Bögl und ecoLocked den Weg für nachhaltigen, leistungsstarken Beton, der Gebäude in dauerhafte Kohlenstoffsenken verwandelt.
Über ecoLocked:
ecoLocked ist ein Startup mit Sitz in
Berlin, das CO₂-negative Materialien für die Bauindustrie entwickelt.
Durch die Integration biogener Kohlenstoffe in Baustoffe wie Beton ermöglicht
ecoLocked die dauerhafte und skalierbare Speicherung von Kohlenstoff in Gebäuden.
Über Max Bögl:
Max Bögl zählt zu den
größten Bauunternehmen Deutschlands und steht für Innovationskraft im Hoch- und
Tiefbau. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit treibt Max Bögl Projekte
voran, die ökologische Verantwortung und technische Exzellenz vereinen.
Quellen: ecoLocked, Max Bög, Fotos: Florian Paul / Max Bögl (1), ecoLocked (2,3)
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