30.10.2023 - Köln
Wer Häuser und Wohnungen baut, muss auch Stellplätze schaffen, so sehen es regionale Verordnungen vor. Die berücksichtigen aber nicht, was tatsächlich gebraucht wird, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) – und treiben Kosten und Flächenverbrauch unnötig in die Höhe.
Bauen in Deutschland ist teuer: Das liegt an hohen Preisen für Holz und andere Baustoffe, am Fachkräftemangel und vor allem an etlichen Baunormen und Vorschriften. Ein besonders großer Kostentreiber sind Stellplätze: Die sogenannten Stellplatzverordnungen verpflichten Bauherren, bei neuen Immobilien auch Plätze für Autos zu schaffen, egal, ob die Bewohner den Stellplatz brauchen oder nicht. Das treibt den Preis für Neubauwohnungen mit Tiefgarage um zehn Prozent nach oben, wie eine neue IW-Studie zeigt.
Bundesweit unterscheidet sich der Stellplatz-Bedarf erheblich: Ein durchschnittlicher Haushalt in einer deutschen Großstadt besitzt 0,8 Autos, auf dem Land dagegen 1,6 Pkw. Die kommunalen Stellplatzverordnungen unterscheiden aber in der Regel nicht nach Bedarf: Wer beispielsweise in München ein Mehrfamilienhaus baut, muss für jede Wohnung einen Stellplatz bauen, egal, wie groß diese ist und wie viele künftige Bewohner darin leben. Auch spielt es keine Rolle, wo die Wohnung liegt und ob die künftigen Bewohner deshalb ein Auto haben oder Einkäufe und Co. doch eher mit U-Bahn oder Lastenrad erledigen.
Die festen Stellplatz-Vorschriften machen das Bauen teurer, komplizierter und aufwändiger, sie verschwenden wertvollen Platz und erschweren noch mehr Menschen den Weg in die eigenen vier Wände.
„Die Kommunen müssen sich bei ihren Vorschriften an den tatsächlichen Bedürfnissen orientieren“, sagt IW-Ökonom und Studienautor Dr. Philipp Deschermeier. „Mit der starren Vorschriftenflut tut sich niemand einen Gefallen.“
Zur Methodik:
Für die
Studie wurde auf Basis der Daten der Mobilität in Deutschland, einer großen
Befragung im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums, untersucht, wie groß der
tatsächliche Bedarf an Stellplätzen ist. Mithilfe eines Modells haben die
IW-Forscher dafür Faktoren wie die Anbindung an den ÖPNV, die Familiengröße und
den finanziellen Status miteinbezogen. Auftraggeber der Studie ist BPD
Immobilienentwicklung GmbH.
Download
Stellplätze im Wohnungsbau
Gutachten
im Auftrag der BPD Immobilienentwicklung GmbH
Gutachten - 4. Oktober 2023
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. ; Fotos: Getty Images, IW Köln
10.11.2023 | 09:00 - 12:30 Uhr | Online
Das Seminar geht auf die Brandschutzvorschriften im Rahmen der Garagen und Stellplatzverordnung ein und erläutert die Betriebsvorschriften und Bauvorlagen, soweit sie dem Brandschutz dienen. Weiterhin wird auf die brandschutztechnischen Anforderungen der Feuerungsverordnung bei der Aufstellung und dem Betrieb von Feuerstätten eingegangen.
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