07.10.2020 - Berlin
Ob moderne Wohngebäude mit besonders geringem Energiebedarf und sozialverträglichen Mieten oder das intelligent gestaltete Schulgebäude mit energiesparsamer Low-Tech Lüftung – mit innovativen Ideen antworten die mit dem ersten Bundespreis UMWELT und BAUEN prämierten Bauprojekte aus Aalen, Hamburg und Berlin auf die Herausforderungen nachhaltigen Bauens. Am 29. September 2020 wurden vier Gewinnerprojekte des Wettbewerbs gemeinsam durch das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) ausgezeichnet.
Gebäude verbrauchen enorme Ressourcen beim Bau und im Betrieb und spielen daher eine zentrale Rolle beim Erreichen der Klimaziele der Bundesregierung. Die Nachfrage an neuem Wohnraum bleibt trotz der Corona-Krise ungebrochen. Umso wichtiger ist eine möglichst rasche Transformation des Bauens hin zu nachhaltigen Bauweisen. Damit wird die Baubranche auch zukunftsfest. Dazu braucht es Knowhow und Projekte mit Vorbildfunktion.
Parlamentarischer Staatssekretär Florian Pronold: „Die ausgezeichneten Projekte bilden ein breites Spektrum dessen ab, was bereits heute in Sachen nachhaltiges Bauen möglich ist. Sei es der neue Schultrakt eines Gymnasiums oder die denkmalgerechte energetische Sanierung einer Scheune zum Wohnhaus – es braucht Preise wie den Bundespreis Umwelt & Bauen, um solche Projekte für die breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen und so einen Paradigmenwechsel herbeizuführen.“
Professor Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts: „Dem Bausektor kommt in der sozial-ökologischen Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft eine zentrale Rolle zu: Nur wenn es gelingt, nachhaltige Bauweisen und Sanierungsprojekte auch bezahlbar umzusetzen, können diese konventionelle und oftmals klimaschädliche Praktiken ablösen. Ich freue mich daher, dass die Entscheidung der Jury dem Rechnung trägt und soziale Aspekte, wie Durchmischung und bezahlbarer Wohnraum, mitgedacht wurden.“
Der parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold und UBA-Präsident Professor Dr. Dirk Messner verliehen in den vier Wettbewerbskategorien vier Preise und sieben Anerkennungen. Die Preisträger stellten im Interview mit Sven Plöger ihre ausgezeichneten Projekte vor, die eine unabhängige Jury gekürt hatte. Die Projekte und die Preisverleihung sind im Internet nachzusehen:https://www.umweltbundesamt.de/bundespreis-umwelt-bauen-start
In der Kategorie Wohngebäude konnten sich gleich zwei Teilnehmende über einen Preis freuen: Die Stadthäuser „StadtFinken“, Hamburg sowie das Quartier Sewanstraße, Berlin. Beide Projekte punkten mit einem besonders geringen Energiebedarf. Das Hamburger Projekt stellt unter Beweis, dass nachhaltiges Bauen mit ansprechendem Design auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich ist. Das Berliner Wohnquartier zeigt, wie eine Verbindung des nachhaltigen Bauens mit sozial verträglichen Mieten gelingen kann.
Im Bereich der Nichtwohngebäude wurde ein Schulgebäude des Aalener Schubart-Gymnasiums mit einem Preis ausgezeichnet. Hier kann durch intelligentes Design der Luftführung Heiz- bzw. Kühlenergie eingespart werden – und das ohne den Einsatz komplexer Steuerungstechnik.
Die Kategorie Quartiere, denen Stadtplanerinnen und Stadtplaner eine immer größere Rolle für ressourcen- und energieeffiziente Städte einräumen, konnte das Quartier WIR, Berlin für sich entscheiden. Auch hier wurde neben höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz eine soziale Durchmischung der Bewohnerschaft realisiert.
Neben den Hauptpreisträgern wurden weitere sieben Projekte mit Anerkennungen ausgezeichnet, darunter drei in der Kategorie Sonderpreis:
Quelle: BMU/Sascha Hilgers
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