21.08.2025 - München
Im Bauhauptgewerbe legte der ifo Geschäftsklimaindex erneut zu. Im Juni und Juli 2025 zeigen die ifo-Konjunkturumfragen eine insgesamt leicht positive Entwicklung im Baugewerbe. Sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Lage als auch die Erwartungen verbesserten sich. Der Auftragsmangel und die Preisentwicklung bleibt trotzdem weiterhin ein Problem. Auch der Fachkräftemangel im Bauhauptgewerbe hat sich weiter verschärft.
Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe verbessert sich in fast allen Segmenten, insbesondere im Bauhauptgewerbe (von -15,1 auf -14,0), Hochbau (-24,1 auf -22,8) und Wohnungsbau (-25,8 auf -23,5).
Auch die Geschäftslage zeigt leichte Verbesserungen, wobei der sonstige Tiefbau besonders positiv hervorsticht: Hier steigt das Geschäftsklima von +1,5 auf +3,8 und die Lage von +16,1 auf +19,3.
Die Geschäftserwartungen entwickeln sich ebenfalls moderat positiv. In fast allen Bereichen verbessern sich die Erwartungen leicht. Im Wohnungsbau verbessern sie sich von -18,8 auf -18,0, im Tiefbau von -13,9 auf -11,9.
Der Auftragsbestand bleibt in allen Bereichen stabil, während die Kapazitätsauslastung leicht zunimmt - etwa im Bauhauptgewerbe von 66,3 % auf 67,1 % und im Hochbau von 61,5 % auf 62,8 %.
Die Preisentwicklung bleibt jedoch durchweg negativ. Besonders starke Rückgänge verzeichnen der Straßenbau (-13,6 auf -15,9) und das Bauhauptgewerbe (-11,1 auf -12,3). Auch im sonstigen Tiefbau verschärft sich der Preisverfall (-5,6 auf -6,6), trotz der positiven Stimmungslage.
Der Fachkräftemangel im Bauhauptgewerbe hat sich weiter verschärft. So stieg der Anteil der betroffenen Unternehmen von 27,3 auf 28,3%. Insgesamt deutet die Entwicklung auf eine leichte Erholung der Stimmung und Auslastung im Baugewerbe hin, während die Preisentwicklung weiterhin unter Druck steht.
Gesamtentwicklung im Baugewerbe (Bauhauptgewerbe)
Trend: Die Stimmung im Bauhauptgewerbe hellt sich leicht auf, mit stabiler Lage und besseren Erwartungen. Die Auslastung steigt, aber die Preise sinken weiter.
Hochbau
Trend: Der Hochbau zeigt eine leichte Erholung in Stimmung und Auslastung, jedoch bleibt die Preisentwicklung negativ.
Tiefbau
Trend: Der Tiefbau zeigt eine deutlich bessere Lage und Stimmung, aber die Preisentwicklung bleibt problematisch.
Wohnungsbau
Trend: Der Wohnungsbau zeigt eine moderate Erholung, insbesondere bei der Geschäftslage, aber die Preise sinken weiter.
Gewerblicher Hochbau
Trend: Gemischte Signale - Erwartungen verbessern sich, aber die aktuelle Lage verschlechtert sich leicht.
Öffentlicher Hochbau
Trend: Die Lage verbessert sich leicht, aber die Erwartungen und Preise verschlechtern sich.
Straßenbau
Trend: Die Stimmung verbessert sich, aber die Preisentwicklung bleibt stark negativ.
Sonstiger Tiefbau
Trend: Der Bereich zeigt die stärkste positive Entwicklung bei Lage und Klima, trotz negativer Preisentwicklung.
Das Problem, Fachkräfte zu finden, wird für Unternehmen in Deutschland größer. Das ergibt die jüngste ifo Konjunkturumfrage. 28,1% der Firmen bekommen zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte, nach 27,2% im April. „Der Fachkräftemangel hat leicht zugenommen - und das trotz einer anhaltend schwachen Konjunktur“, sagt ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. „Langfristig wird sich das Problem weiter verschärfen – der demografische Wandel lässt daran keinen Zweifel.“
Im Bauhauptgewerbe hat sich der Mangel weiter verschärft. Der Anteil der betroffenen Unternehmen stieg von 27,3 auf 28,3%.
In vielen Bereichen bleibt der Fachkräftemangel deutlich spürbar – besonders im Dienstleistungssektor. Dort meldeten zuletzt 33,7% der Unternehmen entsprechende Engpässe – ein leichter Anstieg gegenüber April (32,9% ). Besonders groß ist der Bedarf in der Logistikbranche, wo über die Hälfte der Firmen (51,3% ) Schwierigkeiten bei der Fachkräftesuche angibt.
In der Rechts- und Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung sind es sogar 72,7%. Der hohe Fachkräftebedarf in diesem Berufsfeld spiegelt auch wider, wie viele Unternehmen auf Unterstützung beim Umgang mit bürokratischen Anforderungen angewiesen sind. Dagegen entspannt sich die Lage bei den IT-Dienstleistern zunehmend: Der Anteil sank auf 21,3%. Vor zwei Jahren lag er noch bei rund 50%.
In der Industrie ist der Anteil der betroffenen Unternehmen von 17,9 auf 19,3% gestiegen – trotz vielfach zurückhaltender Personalplanung. Besonders ausgeprägt ist der Mangel in der Nahrungsmittelindustrie (26,2% ), bei Herstellern von Metallerzeugnissen (25,3% ) und im Maschinenbau (22,5% ). Eine Ausnahme bildet der Automobilsektor: Hier sank der Anteil spürbar von 20,9 auf 14,5% – vermutlich eine Folge laufender Umstrukturierungen.
Auch im Handel bleibt die Fachkräftesuche schwierig: Rund jedes vierte Unternehmen berichtet von Problemen, qualifizierte Stellen zu besetzen (Einzelhandel: 25,3% , Großhandel: 23,3%).
Quelle und Grafiken: ifo Institut. Redaktion: Jan Struck
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