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CO2-Bepreisung: Ein Hebel für den Klimaschutz

Kolumne von Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, veröffentlicht in der Bayerischen Staatszeitung vom 24.05.2024

24.05.2024 - München

CO2-Bepreisung: Ein Hebel für den Klimaschutz

"Die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft erfordert Mut und Innovationsgeist. Die CO2-Bepreisung bietet eine sehr große Chance, den notwendigen Wandel hin zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaftsweise zu beschleunigen. Es ist an der Zeit, diese Werkzeuge auch im Bauwesen klug und gerecht einzusetzen", sagt Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in der aktuellen Kolumne in der Bayerischen Staatszeitung.

Kommentar / Kolumne

CO2-Bepreisung: Ein Hebel für den Klimaschutz

Wir alle kennen die beängstigenden Statistiken, die sich mit den globalen Veränderungen unseres Klimas seit dem 19. Jahrhundert befassen. Die Prognosen der Entwicklung unseres Klimas sind ernüchternd. Ob die gesetzten Klimaziele erreicht werden und ein globaler Temperaturanstieg zum Stoppen gebracht werden kann, hängt im Wesentlichen davon ab, wie sich die Emissionen – und hier insbesondere die CO2-Emissionen – entwickeln werden. Inzwischen zielen zahlreiche Gesetze und Richtlinien auf nationaler und internationaler Ebene darauf ab, dem Anstieg der CO2-Emissionen entgegenzuwirken und sektorübergreifend eine Reduktion der Emissionen zu bewirken.

In diesem Zusammenhang gewinnt das Thema der CO2-Bepreisung zunehmend an Bedeutung. Hierbei geht es nicht nur darum, Umweltschäden zu bepreisen, sondern auch um die Frage, wie wir als Gesellschaft zu einem nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen kommen können.

Die CO2-Bepreisung ist ein ökonomisches Werkzeug, das darauf abzielt, die externen Kosten des CO2-Ausstoßes, also die Kosten, die durch Klimaschäden entstehen und normalerweise von der Allgemeinheit getragen werden, in die Preise von kohlenstoffintensiven Produkten und Dienstleistungen zu internalisieren. Theoretisch führt dies dazu, dass umweltschädliches Verhalten teurer wird und somit weniger attraktiv ist.

Die Idee dahinter ist simpel:
Wer mehr emittiert, soll auch mehr zahlen.

Dies soll Anreize schaffen, in saubere Technologien zu investieren und effizientere, weniger umweltschädliche Praktiken zu entwickeln. Bereits jetzt gibt es Systeme wie den Emissionshandel in der Europäischen Union, der genau darauf abzielt. Unternehmen erhalten oder kaufen Emissionsrechte, die sie zum Ausstoß einer bestimmten Menge an Treibhausgasen berechtigen. Wer seine Emissionen reduziert, kann überschüssige Zertifikate verkaufen, was wiederum finanzielle Vorteile bringt.

Die CO2-Bepreisung bringt allerdings auch große Herausforderungen und Bedenken mit sich. Eine der größten Sorgen ist die soziale Gerechtigkeit. Höhere Preise für Benzin, Heizöl, Gas oder Strom können besonders für einkommensschwächere Haushalte große Belastungen darstellen, denen entsprechend zu begegnen ist.

Im Bauwesen findet ein Großteil der CO2-Emissionen bei der Produktion von Baustoffen und somit bei der Herstellung von Gebäuden statt. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau appelliert daher schon lange, den Fokus der CO2-Emissionen nicht nur auf den Gebäudebetrieb zu richten, sondern vielmehr auch den Herstellungsprozess zu berücksichtigen. Die Weiter- und Wiederverwendung von Baustoffen, die Nutzung des Bestands sowie die nachhaltige Produktion von Baustoffen sind wichtiger denn je.

Die Ermittlung von CO2-Äquivalenten im Rahmen von Nachhaltigkeitsbewertungen ist ein Werkzeug, das immer selbstverständlicher wird. Noch weniger etabliert ist die ökonomische Bewertung von CO2-Emissionen im Bauwesen – abgesehen von den CO2-Abgaben für Energie, die dem Gebäudebetrieb dienen. Im Oktober letzten Jahres forderte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie vor diesem Hintergrund in einem Impulspapier die Aufnahme von CO2-Emissionen in Form eines Schattenpreises in die Angebotsbewertung.

Die gesetzlichen Grundlagen zur Bepreisung von CO2-Emissionen sind bundesweit noch recht inhomogen. Im Bayerischen Klimaschutzgesetz findet sich der CO2-Schattenpreis bislang noch nicht. Im benachbarten Baden-Württemberg dagegen ist der CO2-Schattenpreis im Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz bereits fest verankert. Bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ist es hier bereits „Standard“, den CO2-Schattenpreis als ökonomischen Faktor mit zu berücksichtigen. Ein durchaus sinnvoller Ansatz, der Bedeutung der CO2-Emissionen Rechnung zu tragen.

Die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft
erfordert Mut und Innovationsgeist.

Die CO2-Bepreisung bietet eine sehr große Chance, den notwendigen Wandel hin zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaftsweise zu beschleunigen. Es ist an der Zeit, diese Werkzeuge auch im Bauwesen klug und gerecht einzusetzen.

Kolumne von Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, veröffentlicht in der Bayerischen Staatszeitung vom 24.05.2024

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