12.02.2024 - Heidelberg
Wie ein welliger Vorhang schmiegt sich Europas größtes 3D-gedrucktes Gebäude an die Billie-Holiday-Straße in Heidelberg. Genau diese Wellen geben dem markanten Bau seinen Namen: das Wavehouse. In rund 170 Druckstunden wurde der Bau zwischen dem 31.03. und 17.07.2023 im 3D-Druckverfahren errichtet. Anschließend folgte der nun abgeschlossene Innenausbau. Ende Januar wurde es seiner Nutzung als Rechenzentrum übergeben.
Rund 54 Meter lang, 11 Meter tief und 9 Meter hoch ist das beeindruckende wellenförmige Gebäude geworden – außergewöhnlich in der architektonischen Ästhetik und innovativ vom 3D-Baudruck sowie dem zu 100 % recyclebaren mineralischen 3D-Druckbeton. Eine große Herausforderung war dabei die Umsetzung der Wellenform des Gebäudes.
„Mit unserem 3D-Baustoff konnten wir die Idee der Architekten sehr gut darstellen. Das Projekt in Heidelberg ist für uns ein weiter Meilenstein im 3D-Betondruck“, betont Dr. Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation und Leiter Produktmanagement bei Heidelberg Materials Deutschland.
Die Lieferungen des Hightech-3D-Baustoffs erfolgten Just-in-time per Silo-LKW und in enger Abstimmung mit der Bauleitung. Heidelberg Materials setzte beim Wavehouse genau 333 Tonnen seines 3D-Materials ein, das gut pumpbar ist, sehr gute Extrusionseigenschaften besitzt und bei gezielter Entwurfsplanung einen effizienten Materialeinsatz ermöglicht.
Die weiterentwickelte Materialrezeptur wurde hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks optimiert. Das beinhaltete Bindemittel weist nun eine CO2-Reduktion von 55 % gegenüber einem reinen Portlandzement auf. Die Größtkornstärke von 4 Millimeter (statt 2 Millimeter) kam erstmalig zum Einsatz. Damit verringert sich der Bindemittelgehalt in der Trockenmischung und verbessert die CO2-Bilanz des Baustoffs.
Die zielsichere Festigkeitsentwicklung und hohe Formtreue des 3D-Druckbetons ermöglichten bei den Wänden, neben der Wellenform, auch einen Überhang von bis zu 18 Grad.
„Auf Baustellen hat man oft Diskussionen. Beim Wavehouse gab es diese nicht, weil wir nur Lösungen gesucht haben“, fällt das positive Fazit von Bauherr Hans-Jörg Kraus aus, geschäftsführender Gesellschafter der Krausgruppe.
Die innovative
3D-Druck-Technik lässt nicht nur ein eindrucksvolles Gebäude völlig neuer
Dimension entstehen – sondern mit der wellenartigen Formgebung auch eine
bemerkenswerte architektonische Ästhetik.
Entworfen haben den ikonischen Bau Mense-Korte ingenieure+architekten und SSV Architekten. PERI 3D Construction erstellte mit seinem COBOD BOD2 3D-Baudrucker die vertikalen Elemente des Baus. Mieter des Gebäudes und Betreiber des Rechenzentrums ist Heidelberg iT.
Projekt:
3D-gedrucktes Wavehouse, Heidelberg
Bauherr:
Krausgruppe, Heidelberg
Projektpartner:
PERI 3D Construction
Architekturbüro:
Arbeitsgemeinschaft MENSE-KORTE, Beckum, und SSV Architekten, Heidelberg
3D-Druckbeton:
Heidelberg Materials Hightech-3D-Baustoff i.tech 3D
Liefermenge:
333 Tonnen
Fertigstellung:
2024
Quelle: Heidelberg Materials AG, Fotos: Christian Buck / Heidelberg Materials AG
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