10.01.2023 - Köln
Wegen hoher Energiekosten und gestörter Lieferketten rechnen 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland mit einem Rückgang ihrer Geschäftstätigkeit. Das zeigt die neuste Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Vor allem die Baubranche stellt sich auf eine Rezession ein - nur 15 Prozent der befragten Baufirmen sehen für 2023 einen Zuwachs.
Anfang 2022 waren die Unternehmen noch optimistisch. Anhaltend hohe Energiepreise und Materialprobleme haben die gute Stimmung zunichte gemacht. In der aktuellen Konjunkturumfrage rechnen 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland nun mit einem Rückgang ihrer Geschäfte. Für die Umfrage hat das IW im November mehr als 2.500 Unternehmen aus ganz Deutschland befragt. 26 Prozent rechnen mit einem besseren Geschäftsjahr, 35 Prozent erwarten eine Stagnation.
Im Sommer 2022 waren noch deutliche regionale Unterschiede sichtbar geworden. Die gestörten Lieferketten beeinträchtigten insbesondere die stärker von der Industrie geprägten Teile des Landes. Regionen wie Rheinland-Pfalz, die von der guten Konjunktur im Pharmasektor profitieren konnten, waren weniger betroffen.
In der neuesten Konjunkturumfrage zeigen sich nur noch wenige regionale Unterschiede. In allen Teilen Deutschlands blicken die Unternehmen pessimistisch auf ihre Geschäftsaussichten. Besonders düster sieht es in Sachsen und Thüringen aus, wo nur noch 17 Prozent der Betriebe mit einem guten Jahr rechnen. Die beste Stimmung herrscht noch in Bayern, allerdings dominiert mit 33 Prozent auch hier der Anteil der Pessimisten.
„In der
Corona-Pandemie konnten manche Regionen die Krisenfolgen noch wegen ihrer
strukturellen Gegebenheiten abfedern“, sagt IW-Konjunkturforscher Michael
Grömling. „Die Energieversorgung bleibt unsicher, das trifft alle Teile des
Landes gleichermaßen. Für das neue Jahr ist das keine gute Nachricht.
Deutschland steht vor einer neuen Rezession“.
Download
Flächendeckende Eintrübung - Ergebnisse der IW-Konjunkturumfrage - IW-Kurzbericht Nr. 01/2023
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Fotos: Rawpixel.com / Adobe Stock; Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
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