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Bauwirtschaft unter Druck

Umsatz und Auftragseingang rückläufig

28.10.2022 - Wiesbaden / Berlin

Bauwirtschaft unter Druck

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August 2022 gegenüber Juli 2022 kalender- und saisonbereinigt um 6,0 % gesunken. Im Vergleich zum August 2021 sank der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang um 15,6 %. Nominal (nicht preisbereinigt) lag der Auftragseingang jedoch aufgrund der gestiegenen Baupreise mit einem Volumen von 7,9 Milliarden Euro 0,8 % über dem Vorjahresniveau. Auch laut ifo Institut bleiben die Erwartungen düster. Bauindustrie und Baugewerbe zeigen große Besorgnis.

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im August 2022: Minus 6,0 Prozent zum Vormonat

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe, August 2022

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe, August 2022

  • -6,0 % zum Vormonat (real, saison- und kalenderbereinigt)
  • -15,6 % zum Vorjahresmonat (real, kalenderbereinigt)
  • +0,8 % zum Vorjahresmonat (nominal)

In den ersten acht Monaten des Jahres 2022 sanken die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum real um 5,2 %, während sie nominal um 10,3 % stiegen.

Umsatz im Bauhauptgewerbe, August 2022

  • Realer Umsatz im Vorjahresvergleich rückläufig
  • -5,1 % zum Vorjahresmonat (real)
  • +11,2 % zum Vorjahresmonat (nominal)

Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im August 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 % zurückgegangen. Der nominale Umsatz erhöhte sich aufgrund der stark gestiegenen Baupreise um 11,2 % auf 9,5 Milliarden Euro. In den ersten acht Monaten des Jahres 2022 sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real um 4,3 % und stiegen nominal um 11,5 %. Die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen erhöhte sich im August 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 %.

Quelle und Grafik: Statistisches Bundesamt


Bauindustrie senkt Umsatzprognose für 2022

Baukonjunktur im August 2022

„Für die ersten acht Monate sind wir mittlerweile bei einem realen Minus von 4,3 Prozent. Wir sehen uns daher gezwungen, unsere Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022 vom Mai anzupassen. Zur Jahresmitte sind wir (für alle Betriebe) noch von einer Spannbreite von real Null bis minus zwei Prozent ausgegangen. Dies ist nicht mehr zu halten. Wir erwarten nun für das Gesamtjahr 2022 einen realen Umsatzrückgang von fünf Prozent“, kommentiert Peter Hübner, Präsident der Bauindustrie, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.

Die besondere Situation am Bau erläutert Hübner wie folgt: „Die Unternehmen selbst rechnen nicht in preisbereinigten (realen), sondern in tagesaktuellen (nominalen) Preisen, weshalb sie weiterhin hohe positive Umsätze ausweisen. Auch der Auftragsbestand ist noch relativ hoch. Der Effekt, dass für das gleiche Geld inflationsbedingt aber weniger Bauleistung erbracht wird, trifft vor allem die Auftraggeber. Diese können künftig mit dem gleichen Geld weniger Projekte umsetzen, die aber heute und in Zukunft dringend gebraucht werden. Zudem schaffen die starken Preissteigerungen bei Baumaterial und Energie, der Zinsanstieg sowie höhere Lebenshaltungskosten ein zunehmend unsicheres Marktumfeld für private und öffentliche Bauherren. Schon heute führt dies zu einem Rückgang beim Auftragseingang sowie zu Stornierungen auf einem ungewöhnlich hohen Niveau.“

Die Bauunternehmen1 hätten für den August im Vergleich zum Vorjahresmonat ein reales Orderminus von 14,2 Prozent (kalenderbereinigt: - 15,6 Prozent), zum Vormonat2 von 6,0 Prozent gemeldet. Für die ersten acht Monate sei dies mittlerweile ein Rückgang von real 5,0 Prozent (kalenderbereinigt: - 5,2 Prozent).

„Das sind keine guten Vorzeichen für das laufende und das kommende Jahr,“ beurteilt Hübner die aktuelle Lage „Im Wohnungsbau spüren wir heute schon eine defacto Investitionsbremse - der Auftragseingang ist im August um real 24 Prozent eingebrochen. Angesichts des hohen Bedarfs an Wohnraum erschreckend. Aber auch die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Dienstleister neigen wegen der unsicheren Lage zur Zurückhaltung. Wir befürchten, dass nun auch die öffentliche Hand – angesichts hoher Ausgaben für die Kompensation gestiegener Energiekosten – bei den Bauinvestitionen sparen wird und die inflationsbedingten Preiseffekte nicht ausgleichen kann. Angesichts maroder Brücken, Straßen und Schulen appellieren wir an Bund, Länder und Gemeinden, sich ihrer Verantwortung hinsichtlich einer funktionierenden Infrastruktur bewusst zu sein. Ansonsten ist Deutschland bald wieder der kranke Mann Europas.“

Quelle und Grafik: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, © Foto Peter Hübner: Stockberg. Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. 1 Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten;2 saison-, kalender- und preisbereinigt


Baugewerbe: Sorge um Einbruch der Auftragseingänge im Wohnungsbau

„Mit großer Sorge sehen wir einen zunehmenden Einbruch der Auftragseingänge im Wohnungsbau. Wir haben bereits in den letzten Monaten darauf hingewiesen, dass aufgrund stark gestiegener Lebenshaltungs- und steigender Finanzierungskosten sowie zulegender Materialpreise die Nachfrage im Wohnungsbau erheblich gesunken ist. Der Rückgang der Auftragseingänge hält weiter an. Im August sind es nunmehr real fast 24 % unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt fehlen uns zum Vorjahr nun schon real ca. 11 %“, sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, zu den aktuellen Meldungen das Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe zum August 2022.

Pakleppa weiter: „Es zeigt sich immer deutlicher, dass der politische Anspruch, im Jahr 400.000 Wohnungen zu errichten, nicht aufgehen wird. Der Wohnungsbau braucht jetzt dringend die avisierte Gaspreisbremse. Der Druck der Materialpreisentwicklung auf die Baupreise muss reduziert werden. Daher ist die Baustoffindustrie schnellstmöglich auf die Entlastungen angewiesen.

Wir stehen zu unserer Verpflichtung aus dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, die Kapazitäten weiter anzupassen; schließlich leisten die baugewerblichen Unternehmen 80 % des Wohnungsbaus in Deutschland. Dies kann aber nur erfolgen, wenn die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau nachhaltig auf Investitionen ausgerichtet sind. Das ist derzeit nicht der Fall. Gerade private Investoren benötigen angesichts steigender Finanzierungskosten eine zielentsprechende Neubauförderung. Hier fehlt es deutlich an Wumms.“

Nach den Daten des statistischen Bundesamtes haben die Unternehmen des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten im August einen Umsatz von ca. 9,5 Mrd. Euro erwirtschaftet, nominal ein Zuwachs um ca. 11,2 %, real ein Verlust von 5,1 %. Die Branche generierte bis zum August einen Umsatz von ca. 65,7 Mrd. Euro, nominal ein Zuwachs um 11,5 %, real ein Rückgang um 4,3 %. Die Order erreichten bis August ca. 67,3 Mrd. Euro, nominal ein Zuwachs um 10 %, real ein Rückgang um 5 %.

Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe


Ifo Institut: Immer mehr Stornierungen im Wohnungsbau

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau brandet höher. Im September waren 16,7 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen, nach 11,6 Prozent im Vormonat. Das ergaben die Umfragen des ifo Instituts. „Aufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit dahin. Die Baukosten steigen immer weiter. Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine“, sagt ifo Forscher Felix Leiss.

Die Geschäftserwartungen trübten sich nochmals ein. Sie fielen auf minus 53,2 Punkte, das ist außergewöhnlich schwach. „Die Unternehmen verfügen im Schnitt immer noch über große Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groß. Die Erwartungen notieren auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991“, ergänzt Leiss. Weiterhin gab es viele Probleme beim Baumaterial, 32,7 Prozent der Unternehmen meldeten Engpässe. Im Vormonat hatte der Anteil noch bei 36,4 Prozent gelegen. „Die Materialengpässe entspannen sich nur langsam und die hohen Energiepreise verteuern das knappe Material zusätzlich. Die Bauunternehmen müssen die höheren Beschaffungskosten an die Kunden weitergeben. Für die kommenden Monate sind auf breiter Front weitere Preiserhöhungen geplant“, erklärt Leiss. Die Preispläne erhöhten sich von 48,4 auf 49,5 Punkte.

 

Quelle und Grafiken: ifo Institut

ifo Geschäftsklima weiter schlecht

Laut dem Ifo Institut bleibt die Stimmung in der deutschen Wirtschaft düster. Der ifo Geschäftsklimaindex ist geringfügig gesunken, von 84,4 Punkten1 im September auf 84,3 Punkte im Oktober. Die Unternehmen waren mit ihren laufenden Geschäften weniger zufrieden. Der Ausblick besserte sich hingegen. Trotzdem blicken die Unternehmen sorgenvoll auf die nächsten Monate. Die deutsche Wirtschaft steht vor einem schweren Winter.

Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima erneut verschlechtert. Der Indikator der Geschäftslage fiel auf den niedrigsten Stand seit Januar 2016. Auch der Ausblick trübte sich weiter ein. Der Auftragsbestand war rückläufig.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index erneut gefallen. Dies war auf pessimistischere Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Sie schätzten die aktuelle Lage hingegen etwas besser ein. Die Auftragsbücher sind weiterhin voll, jedoch kommen immer weniger neue Aufträge hinzu. Die Kapazitätsauslastung sank von 85,3 auf 84,6 Prozent. Sie liegt damit aber weiterhin über dem langfristigen Durchschnitt von 83,6 Prozent.

Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima nach dem Absturz im Vormonat leicht erholt. Die Dienstleister waren weniger pessimistisch mit Blick auf die kommenden Monate. Allerdings beurteilten sie die laufenden Geschäfte etwas schlechter.

Im Handel ist der Index gestiegen. Dies war auf leicht bessere Einschätzungen zur aktuellen Lage zurückzuführen. Die Erwartungen bleiben jedoch äußerst düster, insbesondere im Einzelhandel.

Quelle und Grafik: ifo Institut


Redaktion: Jan Struck / Bayerische Ingenieurekammer-Bau, Titelfoto:wal_172619 /Pixabay, eigene Bearbeitung

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