20.07.2022 - Köln
Die deutschen Unternehmen schauen pessimistischer auf das laufende Jahr. Die neue Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass ein Viertel der Unternehmen eine sinkende Produktion erwartet. Im Bausektor überwiegen die schlechten Aussichten sogar - zudem wollen Unternehmen dort weniger investieren, der Personalbestand schrumpft.
Der
Abwärtstrend in der deutschen Wirtschaft setzt sich fort: Die Belastungen durch
die Corona-Pandemie, die unsichere geopolitische Lage infolge des Krieges in
der Ukraine, steigende Energiekosten und allgemeine Preissteigerungen belasten
deutsche Unternehmen weiterhin.
Für die IW-Konjunkturumfrage wurden im Juni 2022 fast 2.300 Unternehmen aus ganz Deutschland befragt. Ein Viertel von ihnen rechnet in diesem Jahr damit, weniger zu produzieren als im Vorjahr. Zwar sind die Optimisten mit 37 Prozent immer noch in der Mehrheit, jedoch schrumpfte ihr Anteil seit dem Spätherbst 2021 um zwölf Prozentpunkte.
Unternehmen aus Bayern und dem Süd-Westen haben im regionalen Vergleich die besten Erwartungen - hier gab es durch die Autokrise vorweg auch hohe Belastungen. In Bayern erwarten 46 Prozent der Unternehmen eine steigende Produktion.
Dahinter liegt der Nord-Osten mit Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin. Weil diese Region viele wirtschaftliche Kontakte zu Russland und dem Ostseeraum hält, waren die dortigen Unternehmen in der Frühjahrsumfrage sehr pessimistisch gestimmt. Diese Ängste haben sich zurückgebildet und die Region liegt jetzt sogar leicht über dem bundesweiten Durchschnitt.
Insgesamt wollen die meisten Unternehmen im Laufe des Jahres mehr Mitarbeiter beschäftigen – die Mehrheit im Bau rechnet derweil nicht damit, dass sie ihre Belegschaft aufstocken kann. Die von Personalmangel geplagten Dienstleister wollen dagegen deutlich mehr Menschen einstellen. In der Industrie blieben die Beschäftigungsaussichten ungefähr gleich. Massenentlassungen schließen die Unternehmen aus.
Sorgen bereiten den IW-Forschern jedoch die Investitionspläne der Unternehmen. Zwar will die Mehrheit in diesem Jahr mehr investieren, jedoch geht ihr Anteil stetig zurück: In der Industrie sank er seit dem Frühjahr um neun Prozentpunkte. In der Bauwirtschaft rechnen 34 Prozent mit einem Rückgang bei ihren diesjährigen Investitionen, nur 20 Prozent planen, mehr zu investieren als im vergangenen Jahr. Nur der Dienstleistungssektor bleibt bei den Investitionsplänen stabil. „Die Investitionslücke, die während der Corona-Pandemie entstanden ist, wird in diesem Jahr nicht geschlossen“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Das wird das künftige Wachstumspotenzial in Deutschland spürbar bremsen.
Download
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., Fotos: Sven Förter / Pixabay; IW Köln
Die Social Media Buttons oben sind datenschutzkonform und übermitteln beim Aufruf der Seite noch keine Daten an den jeweiligen Plattform-Betreiber. Dies geschieht erst beim Klick auf einen Social Media Button (Datenschutz).
Jetzt Newsletter abonnieren!
Sustainable Bavaria
Nachhaltig Planen und Bauen
Digitaltouren - Digitalforen
Netzwerk junge Ingenieure
Werde Ingenieur/in!
www.zukunft-ingenieur.de
Veranstaltungstipps
Einheitlicher Ansprechpartner
Berufsanerkennung
Professional recognition
Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Schloßschmidstraße 3
80639 München