30.06.2022 - Bonn
Nur ein kleiner Teil der Wohngebäude in Deutschland ist an extreme Wetterereignisse wie Hitze und Starkregen angepasst. Dabei sind die Folgen des Klimawandels schon heute spürbar. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat deshalb eine neue Broschüre mit Planungsempfehlungen für klimaangepasstes Bauen veröffentlicht. Sie richtet sich an Planende, Architekt/innen, Bauwillige, Immobilieneigentümer/innen sowie an fachlich Interessierte.
Im Fokus stehen bautechnische, baukonstruktive und naturbasierte Lösungen für einen besseren Schutz vor Extremwetter. Gegen Hitze in Wohngebäuden helfen beispielsweise flexible Sonnenschutzelemente vor Fenstern, Nachtlüftung, helle Fassadenoberflächen und Außenwände, die durch ihre thermischen Eigenschaften dafür sorgen, dass die Hitze draußen bleibt.
Auch Gebäudegrün erfüllt eine wichtige Funktion: Gründächer, bepflanzte Fassaden sowie Bäume und Sträucher auf dem Grundstück spenden Schatten und kühlen durch die Verdunstung die Umgebung. Bei Starkregen speichern sie Wasser und geben es zeitverzögert ab. Daneben zeigt die Handlungshilfe, welche Maßnahmen vor Überflutungen, Hagel und Sturm schützen.
„Es gibt bereits viele kluge Ansätze für einen klimaangepassten Wohnungsbau“, sagt der Leiter der Abteilung Wohnungs- und Bauwesen im BBSR, Robert Kaltenbrunner. „Die Herausforderungen liegen in der Umsetzung. Dazu gehört die Sensibilisierung von Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern. Viele schätzen die Gefahren durch Extremwetter falsch ein. Auch Planende sowie Architektinnen und Architekten sind gefordert: Sie sollten – neben dem Klimaschutz – auch die Anpassung an den Klimawandel in der Gebäudeplanung weitaus stärker als bisher mitdenken.“
Die Publikation entstand in einem Projekt der Universität Stuttgart. Sie ist kostenfrei erhältlich (E-Mail an: wb6bbrbndd) und auf der Website des BBSR unter www.bbsr.bund.de abrufbar. Ein Poster veranschaulicht die Maßnahmen an einem Modellgebäude.
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das BBSR förderten das Vorhaben im Rahmen des Innovationsprogramms Zukunft Bau.
Download
Quelle und Fotos: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
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