08.04.2022 - München
Bayern setzt sich auf Bundesebene für einen verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen im Bausektor ein. Dazu wurde eine vom Bayerischen Umweltministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Bauministerium angestoßene Initiative Bayerns in den Bundesrat eingebracht. Damit sollen die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Recycling-Baustoffen verbessert und der Anteil des Bauschutts, der in Recyclinganlagen aufbereitet wird, gesteigert werden.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: "Rohstoffknappheit und zunehmende Engpässe in den Lieferketten gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Auch der verheerende Krieg in der Ukraine mit seinem unsäglichen Leid für die Menschen vor Ort verschärft die Situation auf dem Weltmarkt. Gerade im Bausektor gibt es ein enormes Potential für mehr Ressourcen- und Klimaschutz. Das wollen wir durch einen verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen nutzen. Kreislaufwirtschaft ist die Zukunft. Unser Ziel ist mehr Wohnraum, der nachhaltig und klimaschonend entsteht."
Durch die Bundesratsinitiative sollen die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Recycling-Baustoffen verbessert werden: Zum einen soll der Bund auf EU-Ebene auf eine stärkere Berücksichtigung standardisierter Qualitätskriterien für Recycling-Baustoffe und die Schaffung entsprechender Normen für die einheitliche Etablierung eines Produktstatus hinwirken. Zum anderen sollen auf Bundesebene neue Möglichkeiten geschaffen werden, um den Einsatz von Recycling-Baustoffen gezielt zu fördern. Auch soll der Bund darauf hinwirken, die Wertigkeit der Recycling-Baustoffe in den Standard-Ausschreibungstexten für Bauleistungen bei öffentlichen Vergaben zu stärken.
Um das Potential von Recycling-Baustoffen in Bayern noch besser auszuschöpfen, hat das Bayerische Umweltministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Bauministerium das Projekt "Mission RC20/25 – Bayern baut auf Umweltschutz!" auf den Weg gebracht: Bis zum Jahr 2025 ist es das Ziel des Freistaats, den Anteil des Bauschutts, der in Recyclinganlagen aufbereitet wird, in Bayern um rund 20 Prozent zu steigern. Der Freistaat geht dabei mit gutem Beispiel voran: Recycling-Baustoffe sollen bei Baumaßnahmen des Freistaats zukünftig im technisch und wirtschaftlich möglichen Umfang bevorzugt eingesetzt werden. Dadurch werden wertvolle Primärressourcen geschont und gleichzeitig CO2 eingespart.
Der Bayerische Bauminister Christian Bernreiter sagt dazu: "Den bewussten Umgang mit Ressourcen gebietet uns schon der Respekt vor der Natur und die Rücksichtnahme auf nachfolgende Generationen. Dazu kommt nun die Erkenntnis, dass Baustoffe vor allem in Krisenzeiten nicht immer im gewünschten Umfang erhältlich sind. Recycling-Baustoffe können hier in gewissem Umfang eine Lösung sein. Mit dem Projekt 'Mission RC20/25 – Bayern baut auf Umweltschutz!' gehen wir das Thema Recycling-Baustoffe pragmatisch an. Wir setzen die richtigen Impulse, vermeiden aber zusätzliche Bürokratie".
Begleitet wird das Projekt von einer vernetzten Öffentlichkeitsarbeit, mit der auf das Thema insbesondere bei Bauherren und Kommunen aufmerksam gemacht und gemeinsam weiterentwickelt werden soll.
Quellen: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Fotos: rawpixel.com / Freepik; STMUV, STMB
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