12.11.2021 - Berlin
Ingenieure ohne Grenzen e.V. ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen dort, wo technische Zusammenarbeit nötig und möglich ist, insbesondere durch die Versorgung der infrastrukturellen Grundbedürfnisse in den Bereichen Wasser, Strom und Sanitär. Gemeinsam mit dem Projektpartner Global Mamas arbeitet die Regionalgruppe München seit 2020 in Kpong an diesem Ziel.
Viele begabte Frauen in Ghana müssen unter Bedingungen der Armut und sozialer Ungleichheit ganze Familien ernähren. Die Projektgruppe in München hat sich daher zum Ziel gesetzt, zusammen mit der Fair Trade Organisation Global Mamas ein sicheres und faires Arbeitsumfeld in der Region von Accra aufzubauen. 100 Frauen wird durch die Herstellung von handgemachten Textilien und Schmuck dauerhaft eine finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht. Das versetzt sie in die Lage, für sich und ihre Familien genügend Einkommen zu generieren, um ein würdevolles Leben führen zu können.
Zusammen mit Global Mamas entwickelt Ingenieure ohne Grenzen e.V. ein modular erweiterbares und autarkes Konzept der Strom- und Wasserversorgung für die Produktion sowie der Sanitäreinrichtungen und der Bewässerung und setzt dieses um. Dabei nutzen sie Photovoltaik und Regenwasser und bereiten Wasser und Abwasser auf.
Das WASH-System wird in verschiedenen Phasen aufgebaut und erweitert. Begonnen wird mit einem Biogasprototypen und einer Pflanzenkläranlage. Später wird auf Konzepte, wie zum Beispiel die Neutralisation von Färbemittelabwasser durch Biogas, zurückgegriffen. Prinzipiell werden verschiedene Abwässer unter anderem durch Urintrenntoiletten mit Spülung separat gesammelt und in mehreren Schritten aufbereitet. Ein Teil davon wird zur Biogaserzeugung genutzt. Abwasser, das nach der Aufbereitung zur Bewässerung von Produktionspflanzen genutzt werden kann, wird auf diese Weise dem Wasserkreislauf wieder zugeführt. Des Weiteren werden die im Urin enthaltenen Nährstoffe zurückgewonnen und als Dünger wiederverwendet.
An einem der Gebäude laufen bereits die Bauarbeiten. Das Fundament, die Wände und das Dach wurden bereits errichtet. Jetzt laufen die Vorbereitungen zur Installation einer Photovoltaik-Anlage. Im Anschluss sollen Elektrik- und Sanitärarbeiten durchgeführt werden. An einem zweiten Gebäude laufen bereits die Arbeiten für das Fundament. Sobald das Fundament errichtet ist, sind auch für dieses Gebäude die weiteren Konstruktionsarbeiten geplant.
Simultan wird der Bau und der Testbetrieb eines Prototyps für die geplante Biogasanlage vorangetrieben. Nach erfolgreichem Test des Prototyps, der auch Bestandteil der späteren Anlage sein wird, die eigentliche Biogasanlage errichtet werden. Diese soll aus mehreren einzelnen Modulen bestehen, die dem Prototyp ähneln. Der Bau der Anlage wird sich dabei voraussichtlich über mehrere Monate erstrecken.
Durch Biogaserzeugung und Düngergewinnung wird das Abwassersystem profitabel, was zur Bestandsfähigkeit und Weiterverbreitung des Systems, vor allem in der Textilindustrie Ghanas, beitragen kann.
Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Firmen und den Fachkenntnissen aus Deutschland kann eine optimale Anpassung an die lokale Situation mit wertvollen Synergien für das Projekt geschaffen werden. In punkto ökologischer Nachhaltigkeit kann durch die Verwendung von Biogas der zusätzliche Einsatz von Chemikalien vermieden werden. Ebenso können durch den Ersatz von fossilem LPG CO2-Emissionen eingespart werden. Wichtig ist, dass dabei die Wasserqualität und der Grundwasserspiegel in der Umgebung nicht beeinträchtigt werden.
Weitere Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie unter:
Quelle Text und Bilder: Ingenieure ohne Grenzen e.V., Bild Titel: „©Jürgen Strohmayer
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