20.04.2021 - Regensburg
Spatenstich für ein Millionenprojekt: Der Bayerische Bauindustrieverband errichtet das sogenannte „Building Lab“ als neues Element des TechCampus Regensburg. Es soll zum „Innovationszentrum für die Digitalisierung des Bauens“ werden, sagt Ewald Weber, Vorsitzender des Bezirksverbands Ostbayern des Bauindustrieverbands. Das „building lab“ diene dem „interdisziplinären Knowhowtransfer zwischen Wissenschaft und Bauwirtschaft“.
Hauptmieter wird die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, die in dem modernen Gebäude Labore einrichtet, in denen sich Forschung und Lehre dem Thema Building Information Modeling (BIM) widmen sollen.
Building Information Modeling steht weltweit für die durchgehende Digitalisierung der Prozesse und Arbeitsmethoden im Bauwesen. Mit Hilfe dieser Methode entsteht aus sämtlichen für ein Gebäude erforderlichen Planungs-, Produktions- und Betriebsdaten ein virtuelles Modell, der sogenannte „Digitale Zwilling“.
Der Bayerische Bauindustrieverband sieht im „Building Lab“ eine „Begegnungsstätte für Handwerk und Industrie, Gründer und Investoren, Wissenschaft, Verwaltung und Politik“, wie Hauptgeschäftsführer Thomas Schmid beim Spatenstich sagte. Dieser fand Pandemie-bedingt in kleinem Rahmen statt, eine größere Feier soll bei Gelegenheit nachgeholt werden.
Schmid und Weber bezeichneten den Standort Regensburg als ideal für das „BUILDING LAB“: Die OTH Regensburg sei nach der TU München „die größte Bauingenieurschule Bayerns“. Und nirgendwo sonst lägen „so viele so starke Baufirmen so eng beieinander, wie in Ostbayern“.
„Es gibt wohl kaum einen besseren Standort für das Building Lab, als die
nach dem ersten Präsidenten unserer Hochschule, Rudolf Vogt, benannte Straße“,
sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier. Der Präsident der Ostbayerischen Technischen
Hochschule Regensburg machte deutlich, die Ausbildung der Studierenden solle
künftig einen noch engeren Bezug zur Praxis erhalten, „indem sie erlernen, wie
die existierenden theoretischen BIM-Ansätze praxisgerecht in die Bauindustrie
integriert werden können“.
Spannend werde es zu erforschen, wie mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) energetisches Planen und Bauen, ein ressourcenschonendes Verwalten von Baumaterialen oder ein effizientes Betreiben von Bauwerken verbessert werden könne.
Bereits seit dem Jahr 2018 gibt es an der OTH Regensburg den
Studienschwerpunkt „Digitales Bauen“ im Masterstudium Bauingenieurwesen. Die
Stiftung des bayerischen Baugewerbes fördert den Studiengang mit einer
Stiftungsprofessur „Digitalisiertes Bauen“ einschließlich einer
wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle maßgeblich.
Prägend in Forschung und Lehre ist der intensive Austausch zwischen Bauingenieurwesen, Architektur, Maschinenbau, Betriebswirtschaft und Informatik. Eine Philosophie, die auch im neuen „Building Lab“ verfolgt werden soll. Davon soll letztlich die gesamte bayerische Bauwirtschaft profitieren.
Läuft alles nach Plan, wird das Gebäude, dessen Konzept aus einem
studentischen Wettbewerb stammt, im November 2022 fertiggestellt sein. Generalunternehmer
ist die Schwandorfer Gebr. Donhauser Bau GmbH & Co. KG.
Etwa ein Drittel der Fläche des „Building Lab“ wird gemäß Vorgabe der Stadt als kostengünstiger Wohnraum vorrangig für Studierende und Wissenschaftler*innen zur Verfügung stehen. „Auch dies prägt die kreative Atmosphäre des lebendigen Building Lab Regensburg“, teilte der Bauindustrieverband mit.
Mehr Informationen zum Projekt "Building Lab Regensburg":
www.building-lab.de
Quelle und Fotos: Bayerischer Bauindustrieverband e.V., Titelfoto v.l.n.r.: Ewald Weber, Thomas Schmid, Prof. Dr. Wolfgang Baier, Dr. Petra Schmid (Immobilien Freistaat Bayern), Prof. Dr. Mathias Obergrießer, Thomas Donhauser
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