10.03.2021 - Berlin
Die Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI würdigten die Gewinnerteams des Deutschen Brückenbaupreises 2020 am 8. März 2021 mit einer virtuellen Siegerehrung. Für die Retheklappbrücke in Hamburg nahm Michael Borowski vom Ingenieurbüro Grassl GmbH und für den Trumpf-Steg in Ditzingen Prof. Dr. Mike Schlaich von schlaich berg ermann partner sbp die Ehrung entgegen.
Überreicht wurden die
Auszeichnungen andie Preisträger Michael
Borowski und Prof. Schlaich von Dr.-Ing. Heinrich Bökamp,
Präsident der Bundesingenieurkammer, und Jörg Thiele, Präsident des VBI.
In seinem Grußwort unterstrich auch Dr. Michael Güntner, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, die herausragenden Ingenieurleistungen.
Hier gibt es die Preisverleihung als YouTube-Video:
Retheklappbrücke, Hamburg
Die zweiflügelige Retheklappbrücke für Bahn- und
Straßenverkehr wurde mit dem Deutschen
Brückenbaupreis ausgezeichnet, weil sie mit einer innovativen Konstruktion eine
höchst anspruchsvolle Aufgabe
löst und mit ihrem Schließmechanismus europaweit einzigartig ist.
Die Retheklappbrücke besticht durch eine innovative Konstruktion zur Lösung einer anspruchsvollen Aufgabe – die schiefwinklige Querung von Straße und Schiene im Hamburger Hafen. Die vierflügelige Klappbrücke ist aufgrund ihres neuartigen, wartungsarmen Schließmechanismus europaweit einzigartig.
Entwurf:
Michael Borowski, Ingenieurbüro Grassl GmbH
Trumpf-Steg Ditzingen
Der Trumpf-Stegüberzeugte die Jury durch die konsequente Umsetzung einer außergewöhnlichen Tragwerksidee, die Nutzung hochentwickelter Materialien und Technologien sowie nicht zuletzt durch den gemeinsamen Gestaltungswillen von Bauherr und Ingenieur.
Der Trumpf-Steg Ditzingen ist eine hochelegante Brücke, deren Konstruktion – eine nur 20 mm dicke, doppelt gekrümmte Edelstahlschale – den virtuosen Umgang der Ingenieure mit Tragwirkungen und Fertigungsverfahren veranschaulicht und zugleich einen überzeugenden Bezug zu Ort und Bauherr schafft.
Entwurf:
Prof. Dr. sc.techn Mike Schlaich, sbp
Neben den beiden Preisträgern ehrte die Jury in der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ die Brücke bei Schwaig (Bayern) und die Instandsetzung der Elster-Brücke bei Neudeck (Brandenburg) sowie in der Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“ die Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt (Baden-Württemberg) und die Sanierung der König-Ludwig-Brücke in Kempten (Bayern) mit einer Auszeichnung.
Brücke bei Schwaig im Zuge der A 3 bei Nürnberg
Das Überführungsbauwerk ist mit seiner Leichtigkeit und Effizienz ein herausragendes Beispiel modernen Brückenbaus. Aufgrund seiner wartungsarmen integralen Bauweise und der Art der Ausbildung besticht das funktionale wie nachhaltige Bauwerk durch Einfachheit und Eleganz.
Entwurf:
Manuela Theis, LAP
Instandsetzung der Elster-Brücke im Zuge der L 673 bei Neudeck, Land Brandenburg
Mit der Sanierung der Brücke über die Schwarze Elster bei Neudeck im südlichen Brandenburg gelang ein beispielgebender behutsamer Bauwerksumbau, der nicht nur eine vollwertige Nutzung des Bauwerks sichert, sondern auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Stampfbeton-Bogenbrücke für die Nachwelt erhält.
Entwurf:
Carsten Richter, IB Prokon, Bauplanung GmbH
Stuttgarter Holzbrücke an der Birkelspitze in Weinstadt
Die integrale Massivholzbrücke mit frei sichtbarem und nur konstruktiv geschütztem Holzüberbau betont ihren Anspruch auf nachhaltiges Bauen. Sie ist ein ebenso innovatives wie schönes Bauwerk. Mit ihrer sanft geschwungenen Gestalt fügt sich die knapp 40 m lange Brücke hervorragend in die Parklandschaft der Rems ein.
Entwurf:
Thorsten Helbig, Knippers Helbig GmbH
König-Ludwig-Brücke in Kempten
Die König-Ludwig-Brücke vereint in gelungener Weise Denkmalschutz und Anforderungen an eine moderne Holzbrücke. Fortschrittliche Ingenieurmethoden in Kombination mit experimentellen Versuchstechniken ermöglichen eine geschickte Symbiose zwischen Bautechnikgeschichte und moderner Stadtplanung.
Entwurf:
Rainer Böhme, Prof. Dr.-Ing. Jörg Schänzlin,
Konstruktionsgruppe Bauen AG
Der Deutsche Brückenbaupreis wird seit 2006 alle zwei Jahre von der Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure VBI für herausragende Bauingenieurleistungen vergeben. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnte die Preisverleihung nicht im feierlichen Rahmen mit 1.200 Gästen aus Fachwelt, Politik und Wirtschaft stattfinden.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat den Deutschen Brückenbaupreis erneut gefördert und als Schirmherr unterstützt.
Eine Film-Dokumentation der Preisverleihung sowie filmische Kurzporträts aller nominierten Brücken, Bilder der ausgezeichneten Bauwerke und die Dokumentation zum Wettbewerb gibt es hier:
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