19.11.2020 - Berlin
Wie die meisten Berufsstände sind auch Architekt*innen und Bauingenieur*innen von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen. Im Oktober hat der BDB Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. seine Mitglieder zu den Auswirkungen der Krise auf ihre berufliche Situation und wirtschaftliche Zukunftsperspektive befragt und gibt nun das Ergebnis bekannt.
Erste Erkenntnis: Die Kontakt- und Reisebeschränkungen zwingen auch Bauplaner*innen, ihr Arbeitsleben zu digitalisieren. Je nach Beruf und Größe des Büros gaben zwischen 35–70 % der Befragten an, seit Beginn der Krise digitaler zu arbeiten und zu kommunizieren.
Darüber hinaus vermelden vor allem selbstständige Planungsbüros Schwierigkeiten bei der Auftragsabwicklung. Über 40 % der befragten selbstständigen Architekt*innen und 30 % der befragten Bauingenieur*innen gaben an, unter Corona-bedingten Verzögerungen bei der Bearbeitung von Aufträgen zu leiden. Betrachtet man nur Büros mit mindestens vier Angestellten, sind es jeweils über 50 %.
Zudem blickt jedes vierte Planungsbüro den nächsten Monaten mit Sorge entgegen. Gaben zum Zeitpunkt der Umfrage mehr als 16 % der Befragten an, bereits aktuell von Auftragsstornierungen betroffen zu sein, erwarten rund 25 % der Architektur- und Bauingenieurbüros einen weiteren Umsatzrückgang in den nächsten sechs bis zwölf Monaten. In Planungsbetrieben mit vier oder mehr Angestellten rechnen 30 % der Architekt*innen und sogar 40 % der Ingenieur*innen damit.
BDB-Präsident Christoph Schild fordert deshalb die Politik dazu auf, auch die selbstständigen Planungsbüros in der Krise nicht zu vergessen:
„Je länger die aktuelle Situation anhält, desto größer wird der wirtschaftliche Druck gerade auch für die kleineren Büros, wie sie mehrheitlich im BDB organisiert sind. An ihnen sind die Corona-Hilfen bislang größtenteils vorbeigegangen, dabei sind auch sie Arbeitgeber, die es in der Krise besonders zu schützen gilt.“
Schild ergänzt: „Für die Vielfalt der deutschen Bauplanungslandschaft sind auch die kleinen Büros von großer Bedeutung und der BDB wird sich weiterhin für ihre Zukunft einsetzen – gerade in der Krise.“
Quelle Text und Grafik Titel: Bund Deutscher Baumeister, Architekten & Ingenieure e.V. (BDB)
Die Coronakrise trifft Ingenieurbüros bislang weniger hart als befürchtet. Dennoch gibt es keinen Grund zur Entwarnung. 58 Prozent der befragten Kammermitglieder spüren derzeit negative Folgen der Corona-Pandemie. 54 Prozent erwarten in den kommenden 12 Monaten einen Rückgang der Aufträge. Zu diesem Ergebnis kommt die zweite deutschlandweite Umfrage von Bundesingenieur- und Bundesarchitektenkammer.
Die erste Umfrage der Bundesingenieurkammer und Bundesarchitektenkammer zu den Folgen der Corona-Pandemie wurde vom 06.04. bis zum 10.04.2020 als Online-Befragung durchgeführt. Danach verzeichnet bereits eine Mehrheit der Ingenieurbüros (75%) negative Auswirkungen der Corona-Epidemie. Ab dem 2. Halbjahr 2020 rechnen die mehr als 9.000 befragten Planerinnen und Planer mit einer weiteren deutlichen Verschlechterung der Lage und mit finanziellen Einbußen.
© Fotos: Bongkarn Thanyakij / Pexels.com; Free-Photos / Pixabay.com
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