09.06.2020 - München
Wer neu baut, kann frei gestalten - und das Gebäude so besser vor künftigen Problemen schützen als bei einem Bestandsbau. Vor allem den Starkregen sollte man im Blick haben. Denn sommerliche Unwetter mit Starkregen richten immer wieder große Schäden an. „Im Neubau ist es möglich, gleich bei der Planung extreme Wetterphänomene einzukalkulieren“, erklärt Prof. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
Hochwassersensibles Bauen umfasst zum Beispiel den Einsatz einer weißen Wanne, die das Haus gegen eindringendes Grundwasser oder Abwasser schützt. Weiße Wannen umschließen den Keller im Erdreich und werden aus Beton mit einem extra hohen Widerstand gegen eindringendes Wasser hergestellt.
Im Neubau ist es auch ohne großen zusätzlichen Aufwand möglich, das Erdgeschoß zwei bis drei Stufen höher einzuplanen. Damit ist das Gebäude schon gut geschützt, denn oft dringt das Wasser durch ebenerdige Haus- oder Terrassentüren ein.
„Auch das Umfeld des neuen Hauses kann in die Planung einbezogen werden, damit das Hochwasser idealerweise erst gar keine Welle bilden kann, die sich dann ins Haus ergießt“, sagt Prof. Dr. Norbert Gebbeken. „Das geht zum Beispiel mit Rückhaltebecken in der Nähe und mit dem Bau von Straßen, die in der Mitte eine Delle haben, durch die das Wasser abfließt, so dass sich keine Bugwelle bilden kann.“
Auch die Ver- und Entsorgungsleitungen lassen sich im Neubau von vornherein rückstausicher anlegen. „Es gibt verschiedene Rohrsysteme und Einbauten, die schon im Rohbau installiert werden können, um einen sicheren Rückstauschutz zu gewährleisten“, erläutert Andreas Braun vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima.
Bei der Planung der
Entwässerung wird die gesamte Geometrie des Hauses betrachtet. Welche
Entwässerungsbereiche sind notwendig? Im eigenen Haushalt? Und vielleicht
zusätzlich in einer Einliegerwohnung, die unter der Rückstauebene liegt? „Am
Ende wird das Abwasser aus allen Bereichen in eine gemeinsame Sammelleitung
geführt und dem Kanal beziehungsweise der öffentlichen Kanalisation zugeführt.“
Die Dächer bei
Neubauten werden heute anders ausgeführt als früher. „In der Planung,
insbesondere für die Windsogsicherung, sind die aktuellen Regelwerke zu
berücksichtigen, die an den Klimawandel angepasst wurden“, sagt Philip Witte
vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks. „Konkret bedeutet dies,
dass heute zum Beispiel mehr Befestigungselemente erforderlich sind als noch
vor 15 bis 20 Jahren.“
Abdruck mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur
GmbH, Hamburg, www.dpa.de
© Fotos: Ilhan Balta / Adobe Stock; Tobias Hase
Der Sommer hat auch schlechte Seiten: Gewitter mit Starkregen setzen ganze Ortschaften unter Wasser. Man kennt die dramatischen Bilder mit vollgelaufenen Kellern und entsetzten Bewohnern, die ihr Hab und Gut nicht in Sicherheit bringen konnten. Sie kommen inzwischen auch aus Regionen, die in der Vergangenheit von solchen Wetterkapriolen verschont wurden. Wie man seinen Besitz schützen kann, wenn die Wassermassen Bäume mitreißen und Häuser fluten, erfahren Sie in diesem Beitrag mit Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken.
Die Social Media Buttons oben sind datenschutzkonform und übermitteln beim Aufruf der Seite noch keine Daten an den jeweiligen Plattform-Betreiber. Dies geschieht erst beim Klick auf einen Social Media Button (Datenschutz).
Jetzt Newsletter abonnieren!
Sustainable Bavaria
Nachhaltig Planen und Bauen
Digitaltouren - Digitalforen
Netzwerk junge Ingenieure
Werde Ingenieur/in!
www.zukunft-ingenieur.de
Veranstaltungstipps
Einheitlicher Ansprechpartner
Berufsanerkennung
Professional recognition
Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Schloßschmidstraße 3
80639 München