28.05.2020 - Berlin
„Die Bauindustrie ist sehr optimistisch und mit vollen Auftragsbüchern in das Baujahr 2020 gestartet. Sie hat, auch während des coronabedingten Lockdowns, ihre Leistungsfähigkeit als Motor der deutschen Volkswirtschaft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dennoch erwarten wir für 2020 eine nominale Stagnation des baugewerblichen Umsatzes, d.h. real einen Rückgang um 3 %. Die Corona-Pandemie wird damit auch in unserer Branche deutliche Spuren hinterlassen“, so Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie bei der Jahrespressekonferenz am 28.05.2020.
Trotz der durch die Folgen der Corona-Pandemie stark eingetrübte baukonjunkturelle Aussicht des Verbandes auf das Geschäftsjahr 2020 geht Bauindustriepräsident Peter Hübner allerdings davon aus, dass die Beschäftigtenzahlen in der Branche mit 870.000 stabil bleiben werden. Weiterhin erwartet Hübner, dass das Bauhauptgewerbe, welches die Corona-Krise im Verhältnis zu anderen Branchen bislang relativ gut gemeistert hat, nach Abklingen der Krise eine wesentliche Lokomotive bei der konjunkturellen Erholung sein wird. Allerdings sei die Bauindustrie eine „nachlaufende“ Branche, bei der sich konjunkturelle Einbrüche erst mit einiger Verzögerung zeigten.
Baukonjunktur durch öffentliche Investitionen stützen
„Um Einbrüche zu vermeiden, ist es jetzt essenziell, dass die Auftragsbücher unserer Unternehmen weiter gut gefüllt sind und die vorhandenen Kapazitäten ausgelastet werden. Dafür müssen insbesondere die öffentlichen Investitionen in unsere Infrastruktur auf Ebene von Bund, Ländern und Kommunen in voller Höhe erhalten bleiben“, sagte Hübner.
Vor allem gelte es, die durch hohe Steuerausfälle stark unter Druck geratenen kommunalen Finanzen zu stabilisieren, damit die Kommunen notwendige Infrastrukturinvestitionen weiterhin in voller Höhe vornehmen können. Insofern bewertet Hübner den vom Bundesfinanzministerium vorgelegten Vorschlag einer akuten Nothilfe für kommunale Steuerausfälle grundsätzlich positiv. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass die von Bund und Ländern verfügbar gemachten Mittel tatsächlich in kommunale Infrastrukturmaßnahmen investiert und nicht anderweitig verwendet werden.
Hübner ruft dazu auf, aus der Krise zu lernen und vor allem den unbedingt notwendigen Ausbau der digitalen Infrastruktur in ganz Deutschland mit hoher Priorität und, wenn nötig, weiteren finanziellen Mitteln, voranzutreiben. Er weist darauf hin, dass Bauinvestitionen eine unmittelbare Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Produktion und Beschäftigung haben. So erzeugen laut RWI Essen, Bauinvestitionen in Höhe von 1 Euro gesamtwirtschaftliche Produktionswirkungen in Höhe von 2,44 Euro (Faktor 2,44!).
Für das nun anstehende Konjunkturpaket des Bundes sieht Hübner folgende Prioritäten:
„Mit diesen und weiteren Maßnahmen, die gegenwärtig im politischen Raum diskutiert werden, ist die Bauindustrie gut gewappnet, den nun erforderlichen konjunkturellen Aufschwung nach der Krise erfolgreich zu gestalten und ihren Teil zur wirtschaftlichen Erholung in Deutschland und Europa beizutragen“, betonte Hübner zum Abschluss.
Dokumente und Links
Die Pressemappe mit allen weiteren Unterlagen zur PK finden Sie hier.
Quelle und Grafik: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, © Foto Peter Hübner: Stockberg
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