24.03.2020 - Berlin
Eine Blitzumfrage des Verbands Beratender Ingenieure VBI bestätigt die zurückgehende Zahlungsmoral öffentlicher Auftraggeber. So melden 25 Prozent der Unternehmen, dass ihre Rechnungen für bereits erbrachte Leistungen nicht fristgerecht beglichen werden, bei sieben Prozent wird gar nicht gezahlt. Die Begründungen reichen vom Homeoffice der Mitarbeiter bis zu staatlichen Hilfsprogrammen. Die Ingenieur- und Architekturbüros werden so fahrlässig in Schieflage gebracht.
Auch bei den Ingenieur-
und Architekturbüros beginnt sich die Auftragslage zu verändern. Kommunen und
andere Auftraggeber wollen offenbar die weitere Entwicklung der Coronakrise
abwarten, bevor sie neue Aufträge auslösen. So melden 45 Prozent der Büros in
der Blitzumfrage bereits einen Auftragsrückgang. Viele von ihnen befürchten
außerdem, dass die Lage noch dramatischer werden dürfte.
Dazu erklärt VBI-Präsident Jörg Thiele: „Die Auftragsbücher der meisten Ingenieur- und Architekturbüros sind noch voll, wie unsere Konjunkturumfrage erst im Februar ergab. Weniger neue Aufträge sind über einen kurzen Zeitraum verkraftbar, solange bereits laufende Projekte tatsächlich weitergeführt und offene Rechnungen pünktlich beglichen werden. Es kann nicht sein, dass Unternehmen in Schieflagen gebracht werden, weil einige Mitarbeiter in den Behörden nicht verantwortungsvoll handeln. Hier fordere ich im Namen aller Ingenieurbüros eine klare Ansage der politisch Verantwortlichen, dass Rechnungen rasch zu begleichen sind und Projekte unter Einhaltung der angeordneten Schutzmaßnamen weiter geführt werden.“
An der
Online-Umfrage nahmen 105 Ingenieurbüros teil. Davon haben 43 Prozent weniger
als 10 Mitarbeiter, 32 Prozent 10 bis 50 Mitarbeiter und 25 Prozent mehr als 50
Mitarbeiter.
© Grafik: Zonicboom
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