20.05.2019 - Köln
Mobilitäts- und Energieinfrastrukturen prägen unsere Landschaften und städtischen Räume – nicht immer zum Vorteil. Um neue Denkansätze zu diskutieren, lud die Bundesstiftung Baukultur in Kooperation mit der Bundesingenieurkammer zur Baukulturwerkstatt „Infrastruktur und Elemente“ nach Köln. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau war mit einem Vortrag von Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken vertreten.
Öffentliche Räume sind für unsere Städte von zentraler Bedeutung –
sie entscheiden über Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und sind die
wichtigste kommunale Handlungsebene. Sie bergen eine
Vielfalt an gestalterischen und technischen Optionen, von
Möblierungselementen bis zu großen Infrastrukturen. Dennoch
haben öffentliche Räume keine Lobby. Ein neues Bewusstsein für Qualität
auf allen Ebenen des Planens und Bauens im öffentlichen Raum ist
erforderlich.
Fachvorträge
In den Fachvorträgen wurde der Fokus dabei eindeutig auf den Punkt „Vereinbarkeit notwendiger Infrastrukturen mit der baulichen Umwelt“ gelegt.
Dipl.-Ing. Konrad Rothfuchs von der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau befasste sich dabei in seinem Vortrag mit „Stadt und Mobiliät“ und zeigte einige Positivbeispiele aus Hamburg.
Um Elemente der Sicherheit in öffetlichen Räumen ging es im Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau; insbesondere die Gefahren durch Terrorismus bedürfen adäquater Schutzmaßnahmen, die aber in einem baukulturellen Gesamtkomplex eingebettet werden können.
Dr.-Ing. Matthias Kahl berichtete in seinem Vortrag über den Inselbau im Baakenpark der Hamburger Hafencity, einem vielfach prämierten Projekt der Re-Urbanisierung ehemaliger Nutzflächen.
Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer, hielt zu Beginn der Baukulturwerkstatt ein Grußwort, in dem er betonte, dass Ingenieurleistungen einen wesentlichen Beitrag zur Baukultur leisten würden, aber die Ingenieure auch dazu übergehen müssten, diesen Beitrag deutlicher zu betonen.
Zur Veranschaulichung dieser Aussage lieferte der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, Reiner Nagel, im Nachgang gleich ein Beispiel: Obwohl das südfranzösische Viaduc de Millau zu 98% Ingenieurleistung beinhalte, rede man in der Öffentlichkeit immer nur über die Architektenleistung.
Einen ausführlichen Beitrag zur Baukulturwerkstatt „Infrastruktur und Elemente öffentlicher Räume“ wird es in der Juniausgabe des Deutschen Ingenieurblattes geben.
Fotos: Bundestiftung Baukultur, Birgit Gleixner, Bundesingenieurkammer (2x)
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