06.08.2018 - München
Anfang August trafen sich Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken und die beiden Vizepräsidenten Michael Kordon und Dr. Werner Weigl mit Ilse Aigner, der bayerischen Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr. „Wohnraum schaffen, das ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe, die uns alle angeht. Wir brauchen die Ideen und den Sachverstand der Bauingenieure, um mit vereinten Kräften mehr Wohnungen bauen zu können“, betonte Aigner.
Bauministerin Ilse Aigner hatte die Vertreter der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, der Berufsvertretung von rund 6900 Beratenden oder im Bauwesen tätigen Ingenieuren, am 6. August 2018 zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch eingeladen. Neben den gemeinsamen Anstrengungen im Wohnungsbau ging es in den zentralen Themen des Gespräches auch um Großprojekte, die Vergabe und die Ausbildung. Die Nachwuchsgewinnung bei den Bauingenieuren war ebenfalls ein wichtiger Punkt beim Antrittsbesuch bei der Bauministerin.
Seitens des Ministeriums nahmen auch Amtschef Ministerialdirektor Helmut Schütz sowie Ministerialdirigent Gerhard Reichel und Ministerialrat Stefan Kraus an dem Gespräch teil.
Die Ministerin und die Vertreter der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau waren sich sofort einig, dass bezahlbares Wohnen eine zentrale Zukunftsaufgabe ist. Das modulare Bauen könne ein Lösungsansatz sein. Jedoch müsse auch bei der Serienfertigung die Baukultur und das lebenswerte Wohnen im Fokus bleiben.
Dr. Weigls Forderung, kleinere und mittlere Unternehmen zu stärken, da sie gerade im ländlichen Raum für attraktive Arbeitsplätze sorgen, stimmte die Ministerin zu. Ein Schlüssel dazu seien schlanke, mittelstandsfreundliche und transparente Vergabeverfahren.
„Eine unabhängige Planung fördert Qualität und Wettbewerb“, betonte Vizepräsident Kordon. Das Thema „Generalplanung“ wurde durchaus kritisch beleuchtet. Die Beauftragung von Generalplanern sollte sich auf spezielle Bauvorhaben beschränken.
Gerade bei Großprojekten gibt es häufig das Problem, dass planungsbegleitend Änderungen und Ergänzungen gewünscht werden. Umso später und umfangreicher diese Änderungen gewünscht werden, desto kostensteigernder wirkten sich aus.
Bauberufe stehen in Konkurrenz zu vielen andern Berufsfeldern, z.B. dem Maschinenbau. „Wir müssen alles unternehmen, um dem Mangel an Bauingenieuren zu begegnen und die Attraktivität der Bauberufe zu betonen. Dabei darf aber die Qualität der Ausbildung nicht leiden“, hielten Präsident Gebbeken und Aigner fest.
Die Kammer erläuterte ihr Engagement in der Aus- und Fortbildung, beginnend in den Schulen und weitergehend in den Hochschulen bis hin zur beruflichen Fortbildung und dem Traineeprogramm. Gerade vom Traineeprogramm der Kammer zeigte sich die Staatsministerin besonders beeindruckt.
„Ich zähle auf die Expertise der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und freue mich auf die gemeinsame Bewältigung der anstehenden Aufgaben“, betonte Ministerin Aigner abschließend.
Fotos: STMB
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