Der 28. Bayerische Ingenieuretag am 24. Januar 2020 in der Alten Kongresshalle München stand unter dem Motto "Gesellschaft 4.0 - Der Faktor Mensch in Zeiten des Wandels". Mit Vorträgen von Kammerpräsident Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Bauminister Dr. Hans Reichhart, dem ehemaligen Benediktiner-Mönch Anselm Bilgri und dem Berufspiloten Philip Keil bot der größte Branchentreff des bayerischen Bauwesens den rund 1000 Gästen wieder ein spannendes Programm.
"Wir dürfen bei aller Innovationsfreude
nicht vergessen, dass der Mensch immer im Mittelpunkt stehen sollte", sagte Prof. Dr. Norbert Gebbeken, der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
"Indem wir die Umwelt nachhaltig baulich gestalten, gestalten wir auch unsere Gesellschaft. Wir Ingenieure planen und bauen für die Menschen", so Gebbeken weiter.
Auch der Klimawandel war Thema: "Der Schutz des Klimas ist eine
große, globale Herausforderung. Dazu muss ein Wandel in unserer Lebens-
und Wirtschaftsweise stattfinden. Wir, als Kammer, haben erkannt, dass
das Bauwesen für den Schutz des Klimas ein Schlüsselfaktor sein kann",
sagte der Kammerpräsident.
So engagiere sich die Bayerische
Ingenieurekammer-Bau seit vielen Jahren in der Bayerischen Klima-Allianz
und im Bündnis für Flächensparen. Außerdem beschäftigen sich vier
Arbeitskreise mit allen Aspekten des nachhaltigen und
ressourcenschonenden Planens und Bauens.
In Zeiten eines permanenten, immer schnelleren Wandels stellen neue und komplexe Situationen
hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Ein Schlüsselfaktor für eine
erfolgreiche Unternehmenskultur sei es, Verantwortung gemeinsam zu tragen. Prof. Dr. Norbert Gebbeken nannte vier Faktoren, die eine tragfähige, zukunftsorientierte Unternehmenskultur ausmachen:
Dort,
wo man diese Werte wirklich lebt, werden auch die "Digital Natives",
die Generationen Y und Z, beruflich heimisch, so Gebbekens Einschätzung.
Denn ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein Team zu steuern, ist
niemals eine Einzeldisziplin, sondern immer eine Teamleistung.
Hier haben wir Ihnen die Rede von des Präsidenten zum Download bereit gestellt:
Rede Prof. Dr. Gebbeken
Der scheidende bayerische Bauminister Dr. Hans Reichhart
lobte in seinem Grußwort die Ingenieure dafür, dass sie sich etwas
zutrauten und nicht den Kopf in den Sand steckten, wenn es mal schwierig
würde.
Gerade bei der steigenden Komplexitiät der heutigen und zukünftigen Bauvorhaben sei es wichtig, Wirtschaftlichkeit, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Diese Komplexität stelle hohe Anforderungen an alle an Planung, Bau und Erhaltung von Bauwerken beteiligten Akteure. Deshalb sei es entscheidend, dass alle von Anfang an partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Anselm Bilgri und Philip Keil sprachen in ihren Vorträgen über den Faktor Mensch in Zeiten des Wandels. Dabei ging es besonders um die Variablen, die über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden. Aber auch über unsanfte Landungen in der Wüste.
"Wenn Dein Team Dir nicht folgt, bist Du verloren, wenn es turbulent wird", sagte Berufspilot Philip Keil und
gab anschauliche Beispiele dafür, warum es eben nicht alleine vom
Flugkapitän abhängt, ob alle Passagiere sicher ans Ziel kommen.
Er sprach von den "decision points" im Leben, von jenen alltäglichen Schlüsselmomenten, an denen man wächst, weil nicht alles nach Plan läuft.
Hilaritas - zu deutsch: heitere Gelassenheit - solle sein Handeln stets leiten. Diesen Rat erhielt Anselm Bilgri bei seiner Priesterweihe von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI.
Bilgri, der inzwischen dem klösterlichen Leben den Rücken gekehrt hat, gab diese Empfehlung an die rund 1000 Gäste des 28. Bayerischen Ingenieuretages weiter. Gleichzeitig beschrieb er damit sehr treffend die Stimmung, die auf der Jahresauftaktveranstaltung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau vorherrschte.
Im Anschluss an die Vorträge gab es dann noch eine spannende und unterhaltsame Gesprächsrunde mit Anselm Bilgri und Prof. Dr. Norbert Gebbeken. Moderiert wurde die Gesprächsrunde, wie auch der gesamte Ingenieuretag, von Tilmann Schöberl vom Bayerischen Rundfiunk.
Professor Gebbeken betonte noch einmal, wie wichtig eine werteorientierte Unternehmenskultur gerade heute sei. Denn sie sei gleichzeitig auch ein wichtiger ein Erfolgsfaktor
für die Mitarbeitermotivation.
Deutlich spürbar wurde das wertschätzende Miteinander von Alt und Jung am Stand des Arbeitskreises Junge Ingenieure, wo rege über Traumjobs und ideale Rahmenbedingungen diskutiert wurde.
Nach dem offiziellen Programm des Ingenieuretages gab es dann wieder den bewährten Ingenieurdialog mit vielen spannenden und interessanten Diskussionen.
Wir danken unseren Partnern und Ausstellern für die freundliche Unterstützung zum Ingenieuretag 2020!
Wir danken den Verbänden für die freundliche Unterstützung zum Ingenieuretag 2020!
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Termin
Freitag, 24. Januar 2020
10:00 bis 13:00 Uhr
Ort
Alte Kongresshalle
Theresienhöhe 15
80339 München
Rückblick: 27. Bayerischer Ingenieuretag 2019
Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Schloßschmidstraße 3
80639 München