Mit 154 eingereichten Modellen verzeichnete die bayerische Ausgabe des Schülerwettbewerbs Junior.ING in diesem Jahr eine neue Rekordbeteiligung. Bei der großen Preisverleihung am 7. März in der Hochschule München wurden jetzt die besten Schülerinnen und Schüler und ihre Modelle ausgezeichnet. Aufgabe in diesem Jahr war es, eine Fuß- und Radwegbrücke zu planen und zu bauen.
Die besten Modelle werden am Dienstag, 7. März, ab 15 Uhr in der Aula der Hochschule München, die Partnerin des Wettbewerbs ist, gekürt. Der Wettbewerb findet in Bayern zum fünften Mal statt und wird in zwei Alterskategorien (bis 8. Klasse und ab 9. Klasse) vergeben. Kultusminister Prof. Michael Piazolo hat erneut die Schirmherrschaft des Wettbewerbs übernommen. Die Sieger der beiden Altersgruppen fahren am 16. Juni zum Bundesentscheid nach Berlin und kämpfen dort darum, den Gesamtsieg nach Bayern zu holen. Vergeben wird außerdem ein Sonderpreis für das beste Grundschulmodell und für das interessanteste Tragwerk.
Eingereicht wurden 91 Modelle in der Altersgruppe bis 8. Klasse sowie 63 Modelle in der Altersgruppe ab 9. Klasse. Die besten Schulteams wurden vom Präsidenten der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Prof. Dr. Norbert Gebbeken, und dem Juryvorsitzenden Dr.-Ing. Ulrich Scholz, ausgezeichnet. Zwei der Vorjahressieger sind auch in diesem Jahr wieder unter den Preisträgern. Weiter unten gibt es Impressionen von der Preisverleihung.
Sebastian Öhl
13 Jahre
7. Klasse
Gymnasium Donauwörth
Die Hottergrabenbrücke von Sebastian Öhl erhält auch den Sonderpreis Interessantestes Tragwerk der Hochschule München (Preisgeld: 100 Euro)
Jurybegründung
Den
ersten Platz in der Altersklasse I belegt der Siebtklässler Sebastian Öhl vom
Gymnasium Donauwörth mit seinem Modell „Hottergrabenbrücke“.Zum Bau
der Hottergrabenbrücke verwendete Sebastian lediglich Holz und eine einzige
lange, nachspannbare Paketschnur. Sein Modell besticht durch eine extreme
Stabilität, eine sehr gelungene Detailausarbeitung, einen sparsamen
Materialeinsatz und eine saubere Verarbeitung.Auf sehr
harmonische Weise ist es dem Erbauer gelungen, den geforderten Höhenunterschied
der Widerlager zu überwinden. Der Kraftfluss dieser per CAD vorgeplanten
Schrägseilbrücke ist in idealer Weise erkennbar. Die Jury ist beeindruckt von
diesem hervorragend gestalteten Brückenbauwerk, welches mit nur minimalen
Anpassungen als Vorlage für eine reale Fuß- und Radwegbrücke dienen könnte.Sebastian
nahm bereits im Vorjahr am Schülerwettbewerb Junior.ING teil. Damals belegte er
mit seinem Modell einer Skisprungschanze den 3. Platz. Dieses Jahr geht es für
ihn noch weiter nach oben aufs Treppchen: die Jury kürte ihn zum verdienten
Sieger seiner Altersklasse. Zusätzlich erhält er den Sonderpreis der Hochschule
München für das interessanteste Tragwerk.
Jurybegründung
Die Fünftklässlerin Hanna Marie Kroboth von der Maria-Ward-Realschule in Augsburg sichert sich mit ihrem Brückenmodell „Papier-Unter-Spannung“ den zweiten Platz in der Altersgruppe I (bis 8. Klasse). Hannas Brücke besticht durch ein klares, statisches Konzept, effizienten Materialeinsatz und ihre hohe Stabilität. Die Leichtbaukonstruktion bestehend aus Papierblättern und Schnur ist besonders Material sparend und hielt im Belastungstest das doppelte des geforderten Gewichts aus. Um die hohe Stabilität zu erreichen, verstärkte Hanna ihre dreieckigen Prismen aus Papier durch eingeschobene gerollte Papierblätter. Die geforderte Spannweite der Brückenkonstruktion wird mit einem unterspannten Träger überwunden; der Trogquerschnitt verbindet Tragkonstruktion und Geländer. Tragfähigkeit und Eigengewicht stehen in einem sehr guten Verhältnis zu einander. Die Brücke überzeugt durch ihre einfache und schlichte Gestaltung ohne Schnörkel und ihre saubere Verarbeitung. Hanna Kroboth nahm erstmals am Wettbewerb Junior.ING teil und ist die jüngste Preisträgerin in ihrer Altersgruppe.
Jurybegründung
Wie bereits im vergangenen Schuljahr sichern sich die
Klassenkameradinnen Hanna Höfner und Annalena Dahms (beide 13 Jahre) vom
Städtischen Thomas-Mann-Gymnasium in München einen Platz auf dem Treppchen des
Schülerwettbewerbs Junior.ING. Die an einem einseitigen Bogen aufhängte Fahrbahnplatte lässt den
angedachten Kraftfluss nachvollziehbar erkennen. Durch den geneigten Bogen und
durch die in die entgegengesetzte Richtung gekrümmte Fahrbahn entsteht bei
Betrachtung der Brücke eine positive Spannung. Mit ihrem Modell haben die Schülerinnen durch geschickten und sinnvollen
Einsatz von einfachen Materialien – Holz, Papier und Schnur – einen
überzeugenden Entwurf abgegeben. Die „Brücke der tausend Knoten“ wäre
einwandfrei in realem Maßstab baubar. Auch eine barrierefreie Nutzung wäre
durch eine Optimierung der Längsneigung jederzeit realisierbar. Die Abspannungen mit den einzelnen Verknotungen sind sehr sauber
gearbeitet, alle Schnüre sind auf Zug. Der skalierbare Entwurf zeichnet sich
durch eine harmonische Farb- und Entwurfsgestaltung aus und entspricht in
Design und Fertigung höchster Qualität.
Jurybegründung
Matthias Voß (15) vom Städtischen Heinrich-Heine-Gymnasium in München
erhält für sein Modell „Brunnthal Brücke“ den 1. Platz in der Altersklasse II
beim diesjährigen Schülerwettbewerb Junior.ING der Bayerischen
Ingenieurekammer-Bau. Seine Bogenbrücke aus gebogenem Holz bewertete die Jury
als höchst anspruchsvolle Konstruktion bei sparsamen Materialeinsatz und einer
schlanken und in sich stimmigen, konsequenten Form. Die Proportionen, die Neigung und der Seilabstand sind optimal gewählt,
nahezu profimäßig. Mit wenig Material realisierte der Zehntklässler eine sehr
stabile und sauber verarbeitete Brücke. Die Farbgestaltung ist harmonisch und
die Holzstäbe wurden so aufwändig lackiert, dass sie fast wie industriell
vorgefertigte Teile wirken. Zur sicheren Befestigung der Seile an der
Konstruktion wurde ein spezieller Knoten, der so genannte Mastwurf mit
einfacher Sicherung, verwendet.
Holger Münch, Laura Ruppenstein, Doreen Häublein, Volkan Yanar
21 - 36 Jahre
Staatliche Fachschule für Bautechnik
Kulmbach
Jurybegründung
Das Modell „HoLa-VoDo-Puente“, welches komplett aus Holz gebaut ist,
beeindruckte die Jury besonders durch die hohe handwerkliche Qualität, mit der
es realisiert wurde. Das Vierer-Team aus Kulmbach kreierte ein besonders
stabiles Tragwerk mit jeweils einem Bogen ober- und unterhalb der Brückentafel.
Auf diese Weise erreichten die Erbauer eine hohe Ästhetik, wenngleich für die
Funktionalität der Brücke ein Bogen ausgereicht hätte. Um die massiven Bögen
des so genannten Fischbauchträgers herzustellen, wurden zwei Stäbchen mit den
erlaubten Maximalabmessungen gebogen und extrem sauber verleimt.
Theresa Koch, Sarah Weidner, Mara Diaconu, Sophia Moser, Sophia Sommer
14 - 15 Jahre
Klassenstufe 9
Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking
Landkreis Passau
Jurybegründung
Platz 3 in der Altergruppe II geht an die Entenhausner Fußgängerbrücke,
die von fünf Schülerinnen des Wilhelm-Diess-Gymnasiums in Pocking geplant und
gebaut wurde. Dass eine Über- und Unterspannung der Brückenplatte kombiniert wird,
sieht die Jury als ebenso spannenden wie ungewöhnlichen Ansatz. Die Einleitung
der Kraft in die Brückentafel wird in der Mitte der Brücke durch drei Streben
in der Länge gut verteilt. Insgesamt überzeugt die Brücke durch ihre
ausgewogene und klare Gestaltung sowie die hochwertige Verarbeitungsqualität. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz von Festlagern an dem einen Ende
der Brücke und Rollenlagern am anderen Ende. Dadurch wird eine zwängungsfreie
Lagerung der Brücke erreicht.
Jurybegründung
Jakob Köhl von der Grundschule Landshut-Berg erhält für seine
Bogenbrücke den Sonderpreis der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau für das beste
Grundschulmodell beim Schülerwettbewerb Junior.ING. Die abgehängte Bogenbrücke überzeugt durch ihre einfache und klare
Konstruktion. Das Tragwerk ist eindeutig erkennbar. Der Viertklässler entschied
sich für einfache Materialien, die er sparsam und effizient einsetzte.
Beeindruckt war die Jury zudem von der sauberen Detailausarbeitung und der
guten Verarbeitungsqualität. Jakobs Brücke ist eine einfache, funktionale
Konstruktion; das Modell lässt eine klare Linie erkennen.
Sebastian Öhl
13 Jahre
7. Klasse
Gymnasium Donauwörth
Die Hottergrabenbrücke von Sebastian Öhl erhält auch den Platz 1 in der Altersklasse I (bis 8. Klasse).
Begründung der Hochschule München für den Sonderpreis
Beim Brückenbau stellt das Tragwerk neben seiner Tragfunktion das
zentrale Element der Gestaltung dar. Eine Fuß- und Radwegbrücke mittlerer
Spannweite kann natürlich auch mit einem einfachen Balken-Tragwerk realisiert
werden. Erst wenn sich der Baumeister mit raffinierten Tragkonstruktionen
auseinandersetzt und diese realisiert, wird die Brücke auch zu einem Erlebnis. Im Brückenbauwerk von Sebastian Öhl wird ein sich überkreuzendes
Schrägseilsystem mit zwei Seilebenen realisiert und mit einem vertikal
geschwungenem Brückenträger zur Überwindung des Höhenunterschiedes kombiniert.
Die Seile sind jeweils in Halb-Fächer-Konfiguration angeordnet. Die Seile tragen
das schlanke Brückendeck, werden über die vier Pylone umgelenkt und die Kräfte
dann im Brückenwiderlager verankert. Durch die sich im Verlauf des
Brückenträgers kreuzenden Kabel kommt es zu einer interessanten optischen
Überlagerung mit einer rautenförmigen Struktur der Seile. Maßgebend für die Nominierung zum interessantesten Tragwerk ist das sich
daraus ergebende Tragverhalten. Die sonst bei Schrägseilbrücken auftretenden
sehr großen horizontalen Kräfte der Schrägseile werden durch die überlappende Anordnung
weitgehend kompensiert. Durch die Halb-Fächeranordnung kombiniert mit der
überlappenden Konstruktion ergibt sich eine sehr effiziente Stabilisierung des
Systems, auch für exzentrische Belastungen, wodurch das Brückendeck schlank
ausgebildet werden kann und keine weiteren Aussteifungen benötigt. Es ist ein
ausgewogener Tragwerksentwurf, den wir mit dem Sonderpreis für das
interessanteste Tragwerk honorieren möchten.
Hintere Reihe von links nach rechts:
Prof. Dipl.-Ing. Univ. Karl Goj, Daniela Holzwarth (kein Jurymitglied), Dipl.-Ing. (FH) Ralf Wulf
Mittlere Reihe von links nach rechts:
Dipl.-Ing. Sebastian Jedlinski, Dr.-Ing. Ulrich Scholz (Juryvorsitzender)
Vordere Reihe von links nach rechts:
Leon Unewisse, Hedwig Balogh
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(© Fotos: Foto Schülerin vor Brücke: PxHere und Hans / Pixabay; Foto Norbert Gebbeken: Tobias Hase; Foto Schüler vor Brücke: Freepik und Richard Huber, CC BY-SA4.0, via Wikimedia Commons; Fotos:Angebote Schüler: bayika; Eric / Fotolia.com; bayika; skynesher/ iStock.com; 3x bayika; goodluz / fotolia.com; Ernst und Sohn; bayika; Monkey Business / Fotolia.com; bayika; Fotos rechte Spalte: BingK; Geralt / Pixabay.com; Borgit Gleixner; Foto Michael Piazoolo: StMUK; HS München; BingK; stokkete / fotolia.de, bayika)
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