Digitaltour: Neubau Herzogsteg Eichstätt - Video jetzt online

Preisträger Dr.-Ing. Josef Taferner und Dipl.-Ing. Rudi Moroder über das mit dem 1. Platz beim Bayerischen Ingenieurpreis ausgezeichnete Projekt

19.09.2023 - Online

Der neue Herzogsteg über die Altmühl verbindet die Eichstätter Altstadt mit der Neustadt. Die leistungsfähige Brückenkonstruktion mit ihrem schlanken und stromlinienförmigen Brückenquerschnitt gepaart mit geringem Materialeinsatz sowie effizientem Hochwasserschutz zeugt von hoher technischer Kreativität bei einem ausgeprägten Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Dafür wurde das Projekt mit dem 1. Platz beim Bayerischen Ingenieurpreis ausgezeichnet.

Preisträger Dr.-Ing. Josef Taferner und Dipl.-Ing. Rudi Moroder von der Bergmeister Ingenieure GmbH haben den Neubau des Herzogstegs in Eichstätt am 19. September 2023 ab 18 Uhr im Rahmen unserer Digitaltour vorgestellt. Sehen Sie hier das Video!

Der neue Herzogsteg spiegelt in seiner asymmetrisch taillierten Gestalt die beiden Ufersituationen wider, die er verbindet: Von der Herzoggasse der Altstadt aus weitet sich die Brücke zu der offenen, neu gestalteten Ufersituation der Altmühl und zu dem sich konisch öffnenden Franz-Xaver-Platz der Neustadt. Das Brückentragwerk besteht aus einem in der Ansicht flach gebogenen, an den Widerlagern eingespannten, plattenförmigen Biegebalken aus Stahlbeton mit max. Längsneigung der Fahrbahn von 6 %. Die Rahmenwirkung wird durch geschickt angeordnete Kleinbohrpfähle unter den kräftig ausgebildeten Widerlagern aktiviert.

Die Brücke wurde im Lehrgerüst hergestellt, auf einer Behelfsbrücke mit einem temporären Spundwandauflager in der Altmühl, bestehend aus Walzprofilen, Rauschalung auf Schalboden und darüberliegenden Holzspanten mit der dreidimensional gekrümmtem Schalhaut. Die Gründungsmaßnahmen im Einflussbereich des Gewässers erfolgte über Kleinbohrpfähle (GEWI, Ischebeck Ø78 mm) innerhalb von Spundwandkästen als Verbaumaßnahmen. Bauablauf und Bauverfahren erfolgte unter Beachtung plötzlicher Hochwasserereignisse unter Bereitstellung eines Notfallmanagements mit Alarm- und Einsatzplänen.

Im Anschluss an seinen Vortrag standen Dr.-Ing. Josef Taferner und Dipl.-Ing. Rudi Moroder natürlich auch für Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung.

 

Über das Projekt

Neubau Herzogsteg Eichstätt - Bayerischer Ingenieurpreis 2023 - 1. Platz

Jurybegründung

www.bayerischer-ingenieurpreis.de

Der neue Herzogsteg über die Altmühl verbindet die Eichstätter Altstadt mit der Neustadt. Durch seine minimalistische Form und Gestaltung fügt er sich optimal in die Landschaft und das Stadtbild ein. Der schlanke und stromlinienförmige Brückenquerschnitt und das abbaubare Geländer bieten einen sehr guten Hochwasserschutz. Binnen weniger Stunden kann im Hochwasserfall das Geländer abmontiert werden. Dies hat den Vorteil, dass sich kein Treibgut verfangen und die Brücke beschädigen kann.

Sehr nachhaltig und wirtschaftlich ist der Herzogsteg auch dadurch, dass der Gehweg dauerhaft ohne Beschichtung realisiert wurde, wodurch weniger Rohstoffe verbraucht wurden. Durch ihre fugenlose Bauweise ist die Fußgängerbrücke obendrein besonders wartungsarm.

Die leistungsfähige Brückenkonstruktion gepaart mit geringem Materialeinsatz sowie effizientem Hochwasserschutz zeugt von hoher technischer Kreativität bei einem ausgeprägten Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Das Team von Bergmeister Ingenieure sichert sich damit den ersten Platz des Bayerischen Ingenieurpreises 2023.

www.bayerischer-ingenieurpreis.de

Projekteinreicher
Bergmeister Ingenieure GmbH
Dr.nat.techn. Josef Taferner
Dipl.-Ing. Roland Atzwanger
Matthias Gebhard

Weitere Projektbeteiligte
J2M Mayr Metz Architekten PartGmbB
Dipl.-Ing.(FH) Christoph Mayr
Arch. Oliver Plamper

 

Fotos: Bruno Klomfar (Titel- und Hintergrundbild), Tobias Hase (Foto Dr. Josef Taferner), Rudi Moroder

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