Mitreden. Mitgestalten.

Profitieren Sie von den Vorteilen der Mitgliedschaft!

 
 
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Mitreden. Mitgestalten.
Mitreden. Mitgestalten.

Profitieren Sie von den Vorteilen der Mitgliedschaft!

17
18
19

Straßenbau mit Bioasphalt ohne fossiles Bitumen

TU Braunschweig, TU Wien und Ostschweizer Fachhochschule forschen an nachhaltiger Lösung

22.04.2024 - Braunschweig

Straßenbau mit Bioasphalt ohne fossiles Bitumen

Asphalt ist weltweit der wichtigste Baustoff für Straßen. In Deutschland bestehen etwa 95 % aller Fahrbahndecken aus diesem Material – einem Gemisch aus Gesteinskörnungen und dem schwarzen Erdölderivat Bitumen. Forschende der TU Braunschweig, TU Wien und der Ostschweizer Fachhochschule wollen in einem Forschungsprojekt einen Bioasphalt entwickeln. Bei diesem ersetzen nachhaltige biologische Bindemittel das herkömmliche fossile Bitumen. Damit könnte der Kohlendioxid-Ausstoß bei der Herstellung des Asphalts deutlich reduziert und der Straßenbau insgesamt klimafreundlicher werden.

Am Ende ihrer Nutzungsdauer nach planmäßig 30 Jahren werden Asphaltstraßen erneuert. Der alte ausgebaute Asphalt als Abfallmaterial kann dabei nach entsprechender Aufbereitung wiederverwendet werden. In Deutschland arbeitet die Asphaltbranche bereits mit einem Kreislaufsystem, bei dem 80 Prozent aller anfallenden Ausbauasphalte weiter genutzt werden. Bei der Wiederverwendung ist allerdings immer ein gewisser Anteil an Frischbitumen notwendig, um eine zufriedenstellende Leistungsfähigkeit des Asphaltbelags zu gewährleisten.

Bitumen im Straßenbau – vollständig abhängig von der Erdölindustrie

Bitumen ist der Klebstoff, der die Gesteinskörner im Asphalt zusammenhält. Es ist ein schwarzes Erdölderivat, das an Raffinerien bei der Erdölverarbeitung anfällt. Damit ist der Asphaltstraßenbausektor derzeit vollständig von der Nutzung fossiler Brennstoffe abhängig. In Europa werden pro Jahr zehn Millionen Tonnen Bitumen für den Bau und die Instandhaltung von Asphaltbelägen verbraucht.

„Für die Herstellung einer Tonne Bitumen werden rund 1.000 Liter Wasser und 15.000 kWh Energie benötigt – das entspricht etwa dem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch eines Haushalts in der EU“, sagt Professor Michael Wistuba, Leiter des Instituts für Straßenwesen der TU Braunschweig und Koordinator des Projekts. Darüber hinaus werden bei der Herstellung einer Tonne Bitumen 712 Kilogramm Kohlendioxid in die Luft abgegeben, was zu einem jährlichen Ausstoß von fast elf Millionen Tonnen Klimagas bei der Bitumenherstellung in Europa führt.

Recycelter Asphalt mit biologischen Bindemitteln

Die Forschenden wollen Asphalt ohne fossiles Bitumen entwickeln.

Im Forschungsprojekt NOBIT (No Bitumen), das von der VolkswagenStiftung unterstützt wird, wollen die Wissenschaftler*innen ein Technologiekonzept für einen sogenannten Bioasphalt entwickeln. Dieser nachhaltigere Baustoff soll nahezu vollständig aus aufbereitetem Ausbauasphalt bestehen, ergänzt durch biologische Bindemittel. Projektleiter Johannes Büchner: „Das Projekt verfolgt im Grunde genommen zwei Ziele: die maximale Erhöhung der Recyclinganteile im Asphalt sowie der Ersatz des bisher benötigten fossilen Bitumens durch nachhaltige Ressourcen.“ Aus internationaler Forschung sind bereits einige vielversprechende Rohstoffe für Biobindemittel bekannt, zum Beispiel Lignine, Harze und Pflanzenöle, die alle aus Industrieabfällen recycelt werden.

An dem Projekt arbeiten interdisziplinär das Institut für Straßenwesen der TU Braunschweig, das Institut für Materialchemie der TU Wien und das Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik der Ostschweizer Fachhochschule. Neben der Untersuchung materialtechnologischer Fragestellungen werden die Forschenden auch eine Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsbewertung des neuartigen Technologiekonzepts zur Überprüfung der ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen vornehmen. Am Ende des Projekts soll der neuentwickelte Bioasphalt in einer großtechnischen Mischanlage produziert und im Straßenbau auf zwei Testabschnitten validiert werden.

Projektdaten

Das Projekt „Technology Concept for Bioasphalt: 100% Recycling @ 0% Fresh Fossil Fuels“ oder kurz NOBIT (No Bitumen) wird für drei Jahre bis 31. Januar 2027 von der VolkswagenStiftung in der Förderinitiative „Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ gefördert. Projektpartner sind das Institut für Straßenwesen der TU Braunschweig, das Institut für Materialchemie, Physikalische Chemie der Atmosphäre der TU Wien und das Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik der Ostschweizer Fachhochschule. Gefördert wird das Projekt von der VolkswagenStiftung. Die Fördermittel belaufen sich auf 707.500 Euro, davon gehen 340.800 Euro an die TU Braunschweig.

Weitere Informationen auf der Website des Instituts für Straßenwesen:
https://www.tu-braunschweig.de/isbs/aktuelles/detailansicht/forschungsprojekt-nobit

Kontakt
Prof. Dr. Michael P. Wistuba
Technische Universität Braunschweig
Institut für Straßenwesen
Beethovenstraße 51 b
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-62050
E-Mail: mwstbt-brnschwgd
www.tu-braunschweig.de/isbs

Dr.-Ing. Johannes Büchner
Technische Universität Braunschweig
Institut für Straßenwesen (ISBS)
Beethovenstraße 51 b
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391 62059
E-Mail: jbchnrt-brnschwgd
www.tu-braunschweig.de/isbs

Quelle: Technische Universität Braunschweig, Grafiken: Dr.-Ing. Johannes Büchner / Technische Universität Braunschweig

Beitrag weiterempfehlen

Die Social Media Buttons oben sind datenschutzkonform und übermitteln beim Aufruf der Seite noch keine Daten an den jeweiligen Plattform-Betreiber. Dies geschieht erst beim Klick auf einen Social Media Button (Datenschutz).

5 gute Gründe für die Mitgliedschaft

Die Kammer auf Social Media

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei LinkedIn: #bayika-bau
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau auf Instagram #bayikabau
 
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei Facebook @BayIkaBau   #BayIkaBau
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei XING #bayerischeingenieurekammer-bau
 
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei YouTube
 

Jetzt Newsletter abonnieren!

Newsletter abonnieren und immer auf dem Laufenden bleiben - Grafik: Web Buttons Inc /  Fotolia

Frage des Monats

Hilft Ihnen die Eintragung in die Servicelisten der Kammer, Aufträge zu bekommen?
Ja
Nein

Frühere Ergebnisse

Sustainable Bavaria

Sustainable Bavaria

Nachhaltig Planen und Bauen

Klimaschutz - Nachhaltig Planen und Bauen

Digitaltouren - Digitalforen

Digitaltouren - Digitalforen - Jetzt kostenfei ansehen

Netzwerk junge Ingenieure

Netzwerk junge Ingenieure

Werde Ingenieur/in!

www.zukunft-ingenieur.de

www.zukunft-ingenieur.de

Veranstaltungstipps

Veranstaltungstipps

Beratung und Service

Beratung und Serviceleistungen - Foto: © denisismagilov / fotolia.com

Planer- und Ingenieursuche

Planer- und Ingenieursuche - Die Experten-Datenbank im bayerischen Bauwesen

Für Schüler und Studierende

Infos für Schüler und Studierende - © Foto: Drubig Photo / Fotolia.com

Einheitlicher Ansprechpartner

Einheitlicher Ansprechpartner

Berufsanerkennung
Professional recognition

Berufsanerkennung

BayIKA-Portal / Mitgliederbereich

Anschrift

Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Schloßschmidstraße 3
80639 München