Mitreden. Mitgestalten.

Profitieren Sie von den Vorteilen der Mitgliedschaft!

 
 
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
Mitreden. Mitgestalten.
Mitreden. Mitgestalten.

Profitieren Sie von den Vorteilen der Mitgliedschaft!

14
15
16

Neues Wohnen in der vertical village NERI

Studierende zeigen mit „Futurepolis“ ein neues Stadtleben der Zukunft auf

29.10.2021 - Würzburg-Schweinfurt

Neues Wohnen in der vertical village NERI

„Futurepolis“, die Stadt der Zukunft, klingt ein wenig wie aus Jules Vernes Schriften. Vanessa Zurek und Johannes Kube studieren Kommunikationsdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Sie haben sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten wissenschaftlich mit ihrer Zukunft beschäftigt und zeigen mit „Futurepolis“ ein neues Stadtleben der Zukunft auf.

Wie können 9,5 Milliarden Menschen ressourcenschonend wohnen, essen, fahren, schlafen?

Bis 2050 werden vermutlich 9,2 Milliarden Menschen in Städten leben - das entspricht einer Verdopplung der heutigen städtischen Umgebung. Wie man künftig wohnen, fahren, leben, arbeiten kann in nachhaltigen, lebenswerten Städten, zeigen sie in ihrem 236 Seiten umfassenden Buch „Futurepolis. Optionen und Alternativen für eine Stadt in der Zukunft“.

Die beiden Absolvierenden haben radikal umgedacht und orientierten sich an neuen Konzepten und Start-Up-Ideen des Wohnens und Lebens, der Stadtarchitektur, Technologien und Infrastruktur. Das Buch ist aufgebaut wie ein Miroboard mit nachvollziehbaren Schritten in Post-it-Optik.

Betreut wurde die Bachelorthesis von Prof. Claudia Frey und Prof. Carl Frech: „Die Arbeit FUTUREPOLIS besticht mit einer äußerst fundierten Grundlagenrecherche, vor allem aber durch den Mut, einen weiten Blick in die Zukunft zu wagen und damit das Bild einer Realität zu zeichnen, wie es werden könnte.“

Vanessa Zurek und Johannes Kube recherchierten und führten Interviews zu den Aspekten Stadtentwicklung, Klimawandel, Digitalisierung, Mobilität, Bionik (dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik). Sie stellten fest, dass häufig Entscheidungen getroffen wurden, die den Status Quo in Städten festigen. Bedingt durch die Massenproduktion von Bauteilen und einer Fülle von Bauvorschriften komme ein „better safe than sorry“ zum Zuge - lieber auf Altbewährtes zu setzen statt Neues zu wagen. Ihr Credo dagegen:

  1. Alternativen eine Chance geben
  2. neue Technologien als Teil der Lösung nutzen
  3. Städte den Menschen, nicht den Autos anpassen.

Effiziente Stadtplanung statt „urban sprawl“

Das Veto der FHWS-Absolvierenden: Statt der bisherigen Zersiedlung der Städte, den „urban sprawl“ genannt, sollte das künftige Leben und Arbeiten in den Cities effizient geplant und sinnvoll genutzt werden. Im Rahmen des bisher ungegliederten Flächenwachstums der Großstädte in Form reiner Wohnsiedlungen (low-income, high-density oder high-income sprawl) müssten diese bis 2050 weiteren drei Milliarden Menschen Raum geben.

Hier käme es zu zahlreichen Herausforderungen. Neben der Flächenversiegelung wird z.B. der immer knapper werdende Rohstoff Sand benötigt, der bereits teilweise illegal abgebaut werde. Die jährlich benötigten fünfzig Milliarden Tonnen Sand, gebunden in Beton, seien zudem nur schwer recyclebar.

Einige ihrer Lösungsansätze:

  • Die Stadt selbst könne als Rohstofflager verwendet werden. Nicht mehr benötigte Stoffe aus Abbruchgebäuden oder nicht mehr genutzten Häusern könnten wiederverwendet werden. Als Prototypen könne man beispielsweise die Konzepte der Experimentaleinheit von „UMAR“ (urban mining and recycling) heranziehen.
  • Aus dem Bereich der Bionik nehmen sie sich die Architektin, Designerin und Erfinderin Neri Oxman zum Vorbild. Neri Oxman erstellt 3D-druckbare Bauteile aus Chitin, einem auf der Erde am zweithäufigsten vorkommenden Biopolymer. Aus diesem abbaubaren biologischen Material fertigte sie im 3D-Druckverfahren ganze architektonische Gebilde in Leichtbauweise. Prof. Dirk E. Hebel u.a. experimentieren mit Pilzmycel und Bakterien, um alternative Baustoffe zu produzieren.
  • „AuREUS“ (AuREUS-System ; Strom aus Müll) nutzt Biomüll und setzt diesen ein als Solartechnik der Zukunft.

Im Anschluss an ihre Recherchen schritten die Studierenden ins Prototyping, einer Methode des Design Thinking, die zügig zu ersten Resultaten führt. Herausgekommen ist „NERI“, ein „vertical village, das von Korallen inspiriert wurde. Korallen benötigen zum Überleben Algen und gehen mit ihnen eine Symbiose ein. Genauso gehen auch die Bewohnerinnen und Bewohner in „NERI“ eine Symbiose mit der Natur ein. Anstelle die Natur auszubeuten, nutzen sie die Fähigkeiten kleiner Lebewesen wie bspw. Bakterien, indem sie ihnen perfekte Lebensbedingungen schaffen. Im Gegenzug erhält die Bevölkerung lebenserhaltende Elemente, wie z.B. Biomasse, Licht, Energie oder Kalk, die wiederum als Baustoffe für neue Villages genutzt werden kann.

Nachhaltigkeit im Fokus

Die Formen und Baukörper könnten mit 3D-Druckern in Leichtbauweise mit ökologischer Bausubstanz gedruckt werden. Nicht nur Häuser, auch die Infrastruktur nehme in der neuen Stadt andere Formen an: So werde der Verkehr aus der Stadt in den Untergrund verlegt mit Rad- und Fußgängerwegen, einem autonomen Car-Sharing-System für kurze Strecken und Hochgeschwindigkeits-Verkehrssystemen für Langstrecken.

Zur Nahrungsgewinnung tragen neben Indoor- und Outdoor- Farming auch Algen und Bakterien bei. Anfallende Nebenprodukte dienen als Nährboden für Pflanzen und Tiere oder können zur Produktion von AuREUS verwendet werden. Die Botschaft: In „NERI“ wird möglichst ausschließlich mit biologischen und natürlichen Materialien gearbeitet. Diese werden integriert in einen nachhaltigen Kreislauf.

Prof. Claudia Frey und Prof. Carl Frech: „Vanessa Zurek und Johannes Kube haben mit ihrer Arbeit FUTUREPOLIS die Grenzen dessen, was Design und Kommunikation als Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen zu leisten vermag, in herausragender Weise entwickelt und in einem visionären Konzept vorgelegt. Die Arbeit beschäftigt sich mit den komplexen Herausforderungen, die zum einen mit dem Bevölkerungswachstum, zum anderen mit einer zunehmend lebensnotwendigen Sensibilität im Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen verbunden sind. Der methodische und systemische Ansatz in der Exploration zu dem finalen Ergebnis ist dabei mindestens ebenso bedeutend wie die exzellente Ausarbeitung der prototypischen Idee zu einer fiktiven Stadt mit dem Namen ‚Neri‘.“

Vanessa Zurek und Johannes Kube stellen ihr Projekt auch in Vorträgen zum Thema Wohnen in der Zukunft sowie als Ausstellung vor, u.a. im Verschwörhaus/ Jugend Lab in Ulm und im Film sowie als Ausstellung am Donnerstag, 28. Oktober, im „Degginger“ in Regensburg zu sehen. Dort findet die Ausstellung „Die Stadt im Wandel" statt, die voraussichtlich bis Weihnachten zu sehen sein wird.

Weitere Informationen unter Futurepolis sowie unter Bergwerk (ab 5:50)

Quelle: Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Grafiken (1,4): Vanessa Zurek und Johannes Kube; Screenshots (2,3): https://bergwerk.fhws.de/jetzt-live/

Beitrag weiterempfehlen

Die Social Media Buttons oben sind datenschutzkonform und übermitteln beim Aufruf der Seite noch keine Daten an den jeweiligen Plattform-Betreiber. Dies geschieht erst beim Klick auf einen Social Media Button (Datenschutz).

5 gute Gründe für die Mitgliedschaft

Die Kammer auf Social Media

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei LinkedIn: #bayika-bau
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau auf Instagram #bayikabau
 
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei Facebook @BayIkaBau   #BayIkaBau
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei XING #bayerischeingenieurekammer-bau
 
Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei YouTube
 

Jetzt Newsletter abonnieren!

Newsletter abonnieren und immer auf dem Laufenden bleiben - Grafik: Web Buttons Inc /  Fotolia

Frage des Monats

Die Kammer befasst sich mit vielen unterschiedlichen berufspolitischen Themen. Welches der folgenden ist für Sie am wichtigsten?
Honorare und Vergabe von Ingenieurleistungen
Nachhaltigkeit
Digitalisierung
Neue Arbeitswelten/Arbeitsmodelle
Entschlacken von Normen

Frühere Ergebnisse

Sustainable Bavaria

Sustainable Bavaria

Nachhaltig Planen und Bauen

Klimaschutz - Nachhaltig Planen und Bauen

Digitaltouren - Digitalforen

Digitaltouren - Digitalforen - Jetzt kostenfei ansehen

Netzwerk junge Ingenieure

Netzwerk junge Ingenieure

Werde Ingenieur/in!

www.zukunft-ingenieur.de

www.zukunft-ingenieur.de

Veranstaltungstipps

Veranstaltungstipps

Beratung und Service

Beratung und Serviceleistungen - Foto: © denisismagilov / fotolia.com

Planer- und Ingenieursuche

Planer- und Ingenieursuche - Die Experten-Datenbank im bayerischen Bauwesen

Für Schüler und Studierende

Infos für Schüler und Studierende - © Foto: Drubig Photo / Fotolia.com

Einheitlicher Ansprechpartner

Einheitlicher Ansprechpartner

Berufsanerkennung
Professional recognition

Berufsanerkennung

BayIKA-Portal / Mitgliederbereich

Anschrift

Bayerische Ingenieurekammer-Bau
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Schloßschmidstraße 3
80639 München