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Rückblick auf den BDB-Neujahrsempfang

Planen und Bauen – Ressourcen als Herausforderung

04.02.2020 - München

Rückblick auf den BDB-Neujahrsempfang

Das Motto des Neujahrsempfangs am 30. Januar 2020 sei bewusst offen formuliert, sagte der Landesvorsitzende Mario Mirbach in seinem Grußwort. „Planen und Bauen – Ressourcen als Herausforderung“ zielt auf die Mehrdeutigkeit des Themas ab. Es beinhaltet den Ressourcenverbrauch von Flächen und Materialien, den Energieverbrauch in Gebäudeerstellung oder -nutzung, aber auch die Ressource Mensch - Stichwort Fachkräftemangel in Planerberufen und Handwerk.

Mario  Mirbach

Im weitesten Sinne ist die qualifizierte Bauaufgabe die tragende Ressource für ein gesundes Unternehmen, so Mario  Mirbach, und meinte damit die einfache Bauaufgabe in der Region. Er mahnte an, dass es im Zusammenhang mit dem laufenden Vertragsverletzungsverfahren zur kumulierten Wertung gleichartiger Leistungen, 90 bis 95% der Architektur- und Ingenieurbüros vom Wettbewerb um öffentliche Projekte wie Kindergarten-Neubau, Schulerweiterung, ein Feuerwehrhaus oder ein Rathaus ausgeschlossen werden. Setzt sich die Vergabepraxis der Bayerischen Staatsregierung durch, vermehrt Generalplanungen oder Generalunternehmerleistungen zu vergeben, verschärft sich die Situation weiter.  

Mirbach übte jedoch durchaus auch Selbstkritik, der Berufstand müsse die Belange der Auftraggeber ernst nehmen und dabei die Prozessqualität auf Augenhöhe zur Schönheit und Eleganz, d. h. der Baukultur, stellen.  Es müsse agil, transparent und prozessorientiert gearbeitet und kommuniziert werden. Die Digitalisierung biete hier Werkzeuge und Methoden. Eine effiziente und kollaborative Arbeitsweise und eine Bündelung der Ressourcen müsse das Ziel sein.

Vortrag von Ursula Sowa, MDL, Bündnis 90 / Die Grünen

Ursula Sowa

Im Anschluss an den Landesvorsitzenden sprach die baupolitische Sprecherin und Mitglied des Landtags Ursula Sowa. Die Politikerin von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN ist selbst Architektin. Baupolitik ist ihr Herzensthema und sie zeigte sich zuversichtlich, dass die neueingesetzte Bauministerin Kerstin Schreyer trotz ihres fachfremden beruflichen Hintergrunds eine gute Wahl sei. Aus dem Munde einer Oppositionspolitikerin schien diese Aussage durchaus Gewicht zu haben.

Ursula Sowa sagte, dass die Novellierung der Bayerischen Bauordnung (BayBO) ein für sie wichtiges Thema sei. Außerdem mahnte Sowa den hohen Ressourcenverbrauch am Bau an. Wir seien weit davon entfernt flächendeckend ressourcenschonend zu bauen, sagte sie.

Obwohl als Grüne in der Opposition und somit verfahrenstechnisch etwas limitiert, setzt sie sich für die Belange des BDB ein: Das Bauen mit Generalunternehmern könne nicht das Allheilmittel sein, um Kosten zu sparen und es könne nicht sein, dass immer mehr kleine Büros von Großen geschluckt würden, so die Landtagsabgeordnete. Sie zeigte sich zudem sicher, dass die Frage des Bauens uns in Zukunft weltweit beschäftigen würde.

Vortrag von Walter von Wittke, BDB Bundesverband

Walter von Wittke

Im Anschluss sprach der Vizepräsident für Finanzen Walter von Wittke des BDB Bundesverbands, der auch im Vorstand des Landesverbands für Finanzen zuständig ist. Von Wittke vertrat dabei den in letztem Moment aus privaten Gründen verhinderten BDB-Präsidenten Christoph Schild. Er überbrachte die Neujahrswünsche des BDB-Präsidenten und nannte das Jahresthema des BDB: „Baumeister 4.0 für das Klima gemeinsam und innovativ“.

Als Mitinitiator der Neujahrsempfänge des BDB Bayern freute er sich, dass in den letzten sechs Jahren Personen wie Ministerpräsident a. D. Günther Beckstein oder Staatsminister Joachim Herrmann den BDB besuchten. Beide waren mehrere Jahre in Bayern für Bau zuständig (Beckstein 14, Herrmann 11 Jahre). Ilse Aigner und Hans Reichart konnten nicht auf eine entsprechende Ausdauer im Amt verweisen. Er wünschte sich an dieser Stelle mit Kerstin Schreyer (CSU) wieder mehr Konstanz.

Auch der Bundesverband bearbeite die teilweise schon genannten Themen BIM, VgV, wie es mit der HOAI weitergeht, so von Wittke. Er forderte, dass die gesamtschuldnerische Haftung wieder aus dem BGB herausgenommen werden sollte, da es nicht sein könne, dass Architekten und Ingenieure für die Missstände auf den Baustellen haften. Außerdem kritisierte er die personelle Besetzung der Spitze der Bundesstiftung Bauakademie, die von der Bundesregierung eingesetzt wurde. Ohne den Namen Florian Pronold (SPD) zu nennen, spielte er darauf an, dass ein Jurist eventuell für diese Stelle nicht die beste Eignung besitzen dürfte.

Grußwort von Christine Degenhart, Präsidentin Bayerische Architektenkammer

Christine Degenhart

Die nächste Grußwortrednerin Präsidentin Degenhart übermittelte ihre Neujahrswünsche und freute sich, dass der BDB mit dem Jahresthema gleich mehrere Zukunftsthemen anpacke. Denn der Klimaschutz begleite die Planer schon lange. Persönlich frage sie sich, wie das alles zu schaffen sei, wie der baldige Atomausstieg, der Kohleausstieg und die hinterherhinkenden erneuerbaren Energien den enormen Energieverbrauch sicherstellen sollen.

Sie zeigte sich jedoch zuversichtlich, denn es ginge auch um das Einsparen von Energie. Da gebe es die Möglichkeiten, „wenn wir uns bewusst werden, dass wir für manche Details wieder etwas einfacher denken müssen, etwas reduzierter und schlichter,“ so Präsidentin Degenhart.

Zum Thema menschliche Ressourcen merkte die Architektin an, dass qualifizierte Mitarbeiter nicht nur in den Büros, sondern auch in den Kommunen immer schwerer zu bekommen sind. Denn auch in letztgenannten Instanzen sind gute Leute unabdingbar. Neben den stark ressourcenverbrauchenden Baustoffen Stahl und Zement bzw. Beton, müssten wir auch mit der Ressource Fläche innovativ umgehen. „Stapeln“ ist dabei ein Stichwort gegen Flächenverbrauch. Es sei die Aufgabe der Planer, Bauherren mit neuen Ideen zu infizieren, sagte Degenhart. Die Kammer setzt sich nach wie vor für die Trennung zwischen Planung und Ausführung ein.

Auf das Thema HOAI anspielend sagte sie: „Qualität hat ihren Preis“, somit ist es wenig überraschend, welche Themen die Bayerische Architektenkammer in den nächsten Monaten auf ihrer Agenda haben wird. Zum Abschluss dankte sie der zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingetroffenen Europaabgeordneten Professor Dr. Angelika Niebler (CSU) für ihren unermüdlichen Einsatz in Brüssel für die Belange der Planer, denn Niebler sei „eine Kämpferin für die freien Berufe“.

Grußwort von Prof. Dr. Norbert Gebbeken, Präsident Bayerische Ingenieurekammer-Bau

Prof. Dr. Norbert Gebbeken

Der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, beleuchtete das Thema Baukultur etwas mehr. Er berichtete von einer Veranstaltung im Oskar-von-Miller-Forum zum modularen Bauen, bei der er den Blickwinkel auf die Baukultur und die Nachhaltigkeit komplett vermisste. Leider erhielt er zu seinem Ärger auch keine befriedigende Antwort auf diese Themen.

Dies nahm der Kammerpräsident zum Anlass, die anwesenden Planer darauf hinzuweisen, dass der Modular-Bau nach seiner Meinung sehr wohl eine Chance zu Baukultur und ressourcenschonendem Bauen biete. Und der BDB sei genau die richtige Vereinigung dafür.

Des Weiteren ging er auf das zuvor schon angesprochene Positionspapier bezüglich des Einsatzes von GU/GP im öffentlichen Bau ein. Mit sehr deutlichen Worten kritisierte der die Politik am Beispiel des Konzertsaales in München, der laut Aussage von Staatsminister Reichhart quasi von Tag zu Tag teurer wurde, ohne dass man die Kosten objektiv überhaupt schon abschätzen könne.

Mit diesen Aussagen sieht Gebbeken auch die Planer in der Öffentlichkeit in Verruf gebracht und er forderte die Verbände auf, sich das nicht länger gefallen zu lassen. Wenn Kosten aus dem Ruder liefen, sei die Politik Schuld und den Verbänden dürfe das nicht auf die Füße fallen.

Während Gebbekens Grußwort war in der Zwischenzeit auch die Hauptrednerin des Abends, Europa-Abgeordnete Prof. Dr. Angelika Niebler direkt aus Brüssel eingetroffen.

Grußwort Prof. Dr. Angelika Niebler, MdEP

Prof. Dr. Angelika Niebler

Prof. Dr. Angelika Niebler berichtete den Gästen zunächst von den gerade am Tag zuvor und am selben Tag stattgefundenen emotionalen und tränenreichen Verabschiedungen der britischen Amtskolleginnen und -kollegen.

Der Grüne Deal der neuen Kommission zeige, dass die EU im weitesten Sinne für Nachhaltigkeit stünde und ressourcenschonendes Arbeiten „in der DNA des Europäers“ sei, so Niebler weiter. Sie glaube, dass die EU trotz aller Herausforderungen klimaneutral werden könne. Allerdings müsse Strom für alle – Konzerne, Mittelständler oder Privatleute – bezahlbar bleiben. Die EU gehe das konzentriert an.

Wenn die Herausforderungen gelingen, „dann, glaube ich, haben wir eine Chance, dass auch der Rest der Welt uns folgt in unseren Bemühungen, nachhaltig zu wirtschaften,“ sagte die CSU-Politikerin. Nur dürften wir dies nicht über zu viele Regularien, Verbote und Vorgaben tun, sonst mache der Rest der Welt nicht mit.

Damit spannte sie den Bogen hin zum BDB. Sie wisse um die Probleme, die Architekten und Ingenieure in Europa haben. HOAI, Vergabeverordnung, das seien alles keine Fremdworte für die Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe in der EVP-Fraktion und stellvertretende CSU-Parteivorsitzende.

In Europa verstünde man die Situation unserer freien Berufe nicht richtig, erklärte sie, denn es gäbe diese Gemeinwohlorientierung der Freiberufler in vielen Ländern einfach nicht. Dennoch war sie positiv gestimmt, dass die neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Ärztin den freien Berufen in Deutschland und ihren Problemen auf europäischer Ebene wohlgesonnen sei.

Sie versprach, an den Themen dran zu bleiben und sprach die Einladung an Mitglieder und Funktionäre des BDB aus, nach Brüssel zu kommen und ihre Anliegen vorzutragen. Im neuen Parlament herrsche eine „riesen Aufbruchstimmung“, alle müssten zusammenhalten und die Aufgabe in Europa angehen.

Schlusswort von Alexander Lyssoudis, stv. Landesvorsitzender BDB Bayern

Alexander Lyssoudis

Alexander Lyssoudis dankte der Abgeordneten in seinem Schlusswort sehr für ihre Rede und sagte, dass die Aufbruchstimmung auch bei den Architekten und Ingenieuren zu spüren sei. Er dankte für die Einladung, ins Gespräch zu kommen und für Nieblers Besuch in München.

Im Anschluss eröffnete er das Buffet, das die Gäste bei den Klängen von Lisa Wahlandt (Gesang) und Andrea Hermenau (Piano) genossen. So ging irgendwann ein weiterer gelungener Neujahrsempfang des BDB Bayern über dem Münchner Gleismeer zu Ende.

Quelle und Fotos: BDB Bayern, außer Ursula Sowa: Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto: le mile studios“; Angelika Niebler: CSU; Chrsitine Degenhart, Norbert Gebbeken und Alexander Lyssoudis: Tobias Hase

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